10. Dezember 2021: Tartuffe

Schauspiel von Molière, zu sehen am Freitag, 10. Dezember, um 19:30 Uhr im Kurhaus Bad Hamm.



© Martin Büttner

Wie konnte das nur passieren? Da hätte doch um ein Haar die Heuchelei gesiegt! Dabei pfiffen es eigentlich schon die Spatzen von den Dächern: Tartuffe ist ein Betrüger, ein Scharlatan, ein Angeber und Lügner. Dennoch gelingt es ihm, sich im Haus von Orgon und seiner Familie einzunisten und unentbehrlich zu machen.

Er, der völlig frei von Moral und Ethik verschwenderisch, genusssüchtig und komplett hedonistisch lebt, verkörpert zugleich das Charisma eines Heilsbringers. Tartuffe predigt Moral, stiftet (Lebens-)Sinn, propagiert einen gesunden Lebensstil und trifft damit bei Orgon mitten ins Schwarze. Bald werden dem Betrüger auch noch Haus und Besitz überschrieben. Jetzt ist die Familie gefragt. Irgendwie muss dieser Lügenbaron doch aufzuhalten sein? Doch sämtliche Bemühungen, Tartuffe zu entlarven, führen nicht zum Ziel, sondern verkehren sich teilweise sogar ins Gegenteil. Orgon verspricht ihm nicht nur seine Tochter Mariane, sondern fördert auch den Kontakt zwischen ihm und seiner Ehefrau – mehr Komödie und Absurdität geht kaum!

Autor Jean-Baptiste Poquelin – besser bekannt als Molière (1622 – 1673) - zeigt uns mit seinem Tartuffe eine Figur, die lügt, dass sich die Balken biegen und dabei bis fast zum Ende keinerlei Konsequenzen zu fürchten hat.

Regisseur Boris Motzki von der Burghofbühne Dinslaken hat das Stück leicht gestrafft und als rasante Hommage an französische Komödien und die Chansons der 1960er-Jahre inszeniert. Zu sehen am Freitag, 10. Dezember, um 19:30 Uhr im Kurhaus Bad Hamm.


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