
100 Tage Bundesregierung - Parteien in Hamm ziehen Bilanz
Union und SPD haben in den vergangenen Wochen vor allem mit Streitigkeiten für Schlagzeilen gesorgt. Dabei wurden auch schon einige Punkte aus dem Koalitionsvertrag auf Bundesebene umgesetzt. Die 100-Tage- Bilanz fällt aus Hammer Sicht gemischt aus.
Veröffentlicht: Mittwoch, 13.08.2025 12:24
Hammer CDU-Vorsitzender Hilwig wünscht sich mehr Sachlichkeit
Mit Blick auf die Bundesregierung in Berlin zieht der CDU-Kreisvorsitzende Arnd Hilwig eine eher positive Bilanz. Man habe wichtige Punkte umgesetzt, darunter strengere Regeln in der Migrationspolitik. Für Hamm bedeute das eine dringend nötige Entspannung im Zustrom von Geflüchteten, was zum Jahresende die Alfred-Fischer-Halle wieder als Veranstaltungsort freimache und die Schritte für Integrationsmaßnahmen ermögliche. Gleichzeitig wünscht sich Hilwig von beiden Koalitionspartnern wieder mehr Fokus auf die eigentlichen Themen und eine stärkere Sachlichkeit. Zuletzt war die Bundesregierung immer wieder mit Streitigkeiten in die Schlagzeilen gekommen. Hilwig sagte durchaus selbstkritisch mit Blick auf die eigene Partei:
"Was aufhören muss ist auch dass einige bei der CDU/CSU meinen wir hätten 50 Prozent. Das ist nicht der Fall, wir haben die Bundestagswahl mit 28 Prozent für uns entscheiden können. Und sind von daher darauf angewiesen dass wir mit anderen Politik machen und das sollten wir professionell tun." - Arnd Hilwig, CDU-Vorsitzender
SPD in Hamm sieht "gutes Management" in Berlin
Stefan Heitkemper, SPD-Vorsitzender in Hamm, zeigte sich nicht unzufrieden mit der 100-Tage-Bilanz der Bundesregierung. Es sei keine Liebesheirat zwischen SPD und CDU, sondern eine Arbeitsregierung. Das 500 Milliarden-Euro-Sondervermögen werde eine "unwahrscheinliche Wucht" entfalten, das werde auch der Wirtschaft helfen, das könne im Moment noch gar nicht wirken. Die Kommunikationsprobleme hätten Merz und Vizekanzler Klingbeil gut gemanagt, so sein Eindruck. Beide hätten offenbar nach wie vor ein gutes Verhältnis zueinander, sagt Heitkemper. "Die SPD macht ihren Job", so sein Fazit.
SPD und CDU: ein Modell für Hamm?
Am 14. September wird in Hamm gewählt. Auf die Frage, ob die Große Koalition ein Modell für Hamm sei, sagte Heitkemper: "Es macht keinen Sinn irgendetwas auszuschließen". Eine Wunschkoalition sei das aber nicht. Die Wähler sollten die SPD in Hamm wieder zur stärksten Partei machen, und auch FDP und Grüne hätten in der Ampelregierung in Hamm dazu beigetragen, dass Hamm sich gut entwickele, z.B. bei Radwegen, Digitalisierung, in Kitas und Schulen, sagt der Hammer SPD-Vorsitzende. Arnd Hilwig, CDU-Chef, betont: Nach fünf Jahren der Ampelregierung müssten viele Gespräche geführt werden, falls es zu einer großen Koalition auf Stadtebene komme. Er wolle erst einmal das Wahlergebnis abwarten.
Autoren: Simon Brinkmann, Rainer Wilkes