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280-Meter-Schornstein bei Hamm erfolgreich gesprengt
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280-Meter-Schornstein bei Hamm erfolgreich gesprengt

Am Sonntag (12.10.) wurde der 280 Meter hohe Schornstein des Gersteinwerks in Werne kontrolliert gesprengt. Mit 140 Kilogramm Sprengstoff und speziellen Kippgelenken wurde das Bauwerk präzise zu Fall gebracht.

Veröffentlicht: Freitag, 10.10.2025 15:47

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Präzision entscheidet über Erfolg der Sprengung in Werne

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Der 280 Meter hohe Schornstein des Gersteinwerks in Werne wurde am Sonntag um 11:29 Uhr durch eine kontrollierte Sprengung abgerissen. Sprengmeister Eduard Reisch und sein Team setzten dabei auf technische Berechnungen und spezielle Konstruktionen, um die Aktion sicher durchzuführen. Die Präzision stand im Mittelpunkt des Vorhabens, da ein unkontrollierter Kollaps verhindert werden musste. Das wurde erfolgreich gemeistert.

"Die Präzision ist das, was von uns gefordert wird. Um diese Präzision zu erreichen, ist zunächst einmal statische Arbeit erforderlich, es muss berechnet werden." - Eduard Reisch, Sprengmeister
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Kippgelenke-Technik sorgten für kontrollierten Fall in Werne

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Das Prinzip der kontrollierten Sprengung basierte auf speziellen Kippgelenken, die von der Firma AWR als Auftraggeber eingebaut wurden. Jedes dieser Kippgelenke wiegt 40 Tonnen und wurde von der Firma Landwehr als Spezialkonstruktion gefertigt. Die massive Bauweise war erforderlich, da das Eigengewicht des Schornsteins während des Kippvorgangs große Kräfte entwickelt. Die Kippgelenke mussten diese Lasten aufnehmen und gleichzeitig eine präzise Bewegung ermöglichen.

"Jedes Kippgelenk hat 40 Tonnen, die muss man erst einmal konstruieren, das sind also dicke Bleche, die hier entsprechend verschweißt wurden und dann müssen die natürlich passgenau auf wenige Millimeter eingebaut werden, und zwar kraftschlüssig, weil sonst funktioniert dieses System nicht." - Eduard Reisch, Sprengmeister

Der Schornstein sollte nicht in sich hineinsacken, sondern kontrolliert über die Kippgelenke zu Boden gehen. Das ist auch nach Plan verlaufen.

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Sicherheitsvorkehrungen rund um das Gersteinwerk

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Für die Sprengung in Werne wurden umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen getroffen. Ein Absperrradius von 400 Metern um den Schornstein wurde von über 100 Absperrkräften überwacht, darunter THW und Polizei. Die Schifffahrt auf dem nahegelegenen Datteln-Hamm-Kanal musste während der Sprengung eingestellt werden. Eine Einsatzzentrale koordinierte alle beteiligten Kräfte und gab die entsprechenden Freigaben für die verschiedenen Sprengphasen bis hin zur finalen Zündung um 11:29 Uhr. Die verwendete Sprengstoffmenge betrug 140 Kilogramm Gelatine-Sprengstoff, der in 700 Bohrlöchern sowohl im Innen- als auch im Außenkamin verbaut wurde. Dabei handelte es sich um modernes Dynamit. Die Sprengung musste um knapp 30 Minuten verschoben werden, da eine Person im Sicherheitsbereich ausgemacht wurde.

Autor: Jan Klawunde

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