Anzeige
Aktionswoche Sexarbeit: Bordellbetreiber in Hamm warnt
© Radio Lippewelle Hamm
Teilen: mail

Aktionswoche Sexarbeit: Bordellbetreiber in Hamm warnt

Anlässlich der bundesweiten Aktionswoche Sexarbeit fordern Fachverbände, Aktivisten und Branchenvertreter einen differenzierten Umgang mit dem Thema Prostitution in Deutschland. Auch aus Hamm kommen klare Stimmen gegen Vorurteile und gesetzliche Verschärfungen.

Veröffentlicht: Donnerstag, 05.06.2025 16:46

Anzeige

Sexarbeit in Hamm 2025: Zwischen Selbstbestimmung und Stigmatisierung

Anzeige

Olaf Frassa, Betreiber des Etablissements "Hafenlust" in Hamm und Mitglied im Bundesverband Sexuelle Dienstleistungen, macht sich Sorgen über politische Forderungen nach einem sogenannten Sexkaufverbot. In der öffentlichen Debatte dominiere oft ein einseitiges Bild:

"Ich engagiere mich im Bundesverband Sexuelle Dienstleistungen e.V. vor allem, weil ich finde, dass über die Arbeit mehr aufgeklärt werden soll. Es heißt immer, alle Frauen würden unter Zwang und Druck arbeiten - das ist aber einfach nicht so."

Ein pauschales Sexkaufverbot wie es zuletzt von Unionspolitikern diskutiert wurde, hält Frassa für gefährlich: „Das würde unsere Gäste kriminalisieren und die legale Sexarbeit verdrängen. Die Folge wäre, dass sie mehr in den Untergrund wandert und die illegale Prostituion zunimmt."

Es gelte, die laufende Evaluation des Prostituiertenschutzgesetzes abzuwarten, so Frassa. Die Bundesregierung möchte einen solchen wissenschaftlichen Evaluationsbericht bis zum 1. Juli 2025 vorlegen. Dennoch nehme Olaf Frassa mehr Menschen wahr, die so ein Sexkaufverbot fordern. Das sorge bei ihm persönlich konkret schon für gewisse Existensängste.

Anzeige

50 Jahre Hurenbewegung: Für Rechte und Anerkennung

Anzeige

Die Aktionswoche findet jährlich rund um den 2. Juni statt – dem Internationalen Hurentag. 1975 hatten sich in Lyon mehr als 100 Sexarbeiterinnen in einer Kirche verschanzt, um gegen zunehmende Repressionen zu kämpfen. Seitdem gilt der Tag als Symbol für die weltweite Hurenbewegung und den Kampf für Menschenrechte, Selbstbestimmung und Entstigmatisierung.

Mehr Informationen zur Aktionswoche Sexarbeit 2025 und bundesweiten Veranstaltungen gibt es auf der offiziellen Website. Hier geht es zu den Anmeldungen und Online-Veranstaltungen.

Anzeige

Autor: Dominik Pfeiffer

Anzeige
Anzeige
Anzeige