Ambitionierter ASV Hamm-Westfalen startet in die Handball-Saison
Veröffentlicht: Sonntag, 08.09.2024 19:58
Für die Zweitliga-Handballer des ASV Hamm-Westfalen geht es am Montagabend (09.09.) wieder los. Zum Saisonstart kommt der TV Hüttenberg in die Westpress Arena.
ASV Hamm möchte zu Top 25 im Handball in Deutschland zählen
Die Harz-behafteten Handbälle sind aufgepumpt, die Werbebanner angebracht, der Boden beklebt: Die Westpress Arena am Maxi-Center in Werries ist bereit für die nächste Saison in der 2. Handball-Bundesliga. Das neue Trainerteam um Chef Michael Hegemann und Marvin Wettemann hat mit seiner Mannschaft seit Mitte Juli intensiv gearbeitet, um in dieser Spielzeit möglichst viele Punkte zu sammeln. In der vergangenen Saison ist der ASV Dritter geworden, hat den Aufstieg aber deutlich verpasst. In dieser Saison möchte der ASV Hamm wieder zu den besten 25 Handballklubs in Deutschland gehören.
"Wir sind eine Mannschaft, die sich auf die Fahne geschrieben hat, jedes Mal seine bestmögliche Version anzubieten. Und natürlich hoffen wir auch auf mehr. Wir wollen uns nach oben keine Grenzen setzen." - Michael Hegemann, Trainer ASV Hamm-Westfalen
Der frühere Nationalspieler ist zu dieser Saison von Ligakonkurrent TuSEM Essen nach Hamm gewechselt. Um das Ziel "Top 25" zu erreichen, muss der ASV also einen Platz zwischen eins und sieben belegen. Dabei gebe es in dieser Saison bis zu acht Mannschaften, die für die beiden Aufstiegsplätze infrage kommen. "Früher gab es Mannschaften, die haben noch viermal die Woche trainiert, jetzt trainiert fast jede Mannschaft achtmal", erwartet Hegemann einen recht ausgeglichenen Aufstiegskampf. Er möchte mit seiner Mannschaft oben mitmischen.
Sechs neue Handballer für den ASV Hamm
Bedenkt man, dass während einer Handballpartie sieben Spieler gleichzeitig auf der Platte stehen, ist der Umbruch mit sechs neuen Spielern schon recht groß ausgefallen. Bis Ole Machner, Jann Keno Jacobs, Julius Meyer-Siebert, Tom Jansen, Alexander Coßmann und Ian Hüter voll integriert sind und die Mannschaft generell die auf die Abwehr fokussierte Spielphilosophie des neuen Trainerteams verinnerlicht hat, kann es ein paar Monate dauern. "Du brauchst halt Stresssituationen, die dir extrem weiterhelfen in so Findungsprozessen. Und die lassen sich halt in der Vorbereitung nur bedingt simulieren. Deswegen wird dieser Prozess mit Sicherheit noch bis in den Dezember hinein andauern", setzt der ambitionierte Hegemann auf Geduld bei den Fans und seinen Vorgesetzten. Mit Markus Fuchs ist ein langjähriger Profi jetzt Manager beim ASV, der sein Ohr weiter nah an der Mannschaft hat. Und auch Franz Dressel bleibt vorerst als Geschäftsführer an Bord seines Herzensvereins. "Ich habe da schon etwas im Auge (Anm. einen möglichen Rückzugstermin), aber es brennt auch nicht. Ich mache es gerne, wenn die Gesundheit mitspielt. Dann werde ich auch noch einige Monate hier sein", strahlt er große Vorfreude auf die neue Saison aus.
Beim Etat gehört ASV Hamm nicht zu den Top-Klubs
Dressel kümmert sich zusammen mit Fuchs um die Akquise neuer Sponsoren. Schließlich solle das breit aufgestellte Netzwerk von mehr als 200 Partnern weiter wachsen. "Wir müssen den Etat erhöhen, ihn deutlich über die Marke von drei Millionen Euro bringen und dann schrittweise weiter verbessern. Und dafür haben wir einen Plan: Wir wollen die Region Westfalen stark in den Fokus nehmen, dabei natürlich unseren Standort Hamm nicht vergessen", so Fuchs in einem vereinseigenen Interview. "Wir haben aber nicht diesen Ausnahmesponsor, der mal sagt: `Ich gebe jetzt 500.000 Euro und kauf` dir dafür vier Spieler.` Den haben wir nicht. Wir müssen für jeden Euro, den wir einnehmen, viel, viel kämpfen", so Dressel. Als Vizepräsident der 2. Handball-Bundesliga dürfte er einen sehr guten Überblick über die Wirtschaftlichkeit der anderen Vereine haben.
Autor: Matthias Dröge