An der CDU soll in Hamm wieder kein Weg mehr vorbei führen
Veröffentlicht: Freitag, 27.10.2023 06:56
Diese Ansage machte Parteichef Arnd Hilwig beim Parteitag im Kurhaus. Er wurde mit 82 Prozent der Stimmen zum vierten mal als Vorsitzender wiedergewählt. Das waren allerdings 12 Prozentpunkte weniger als vor zwei Jahren.
CDU in Hamm zeigt sich angriffslustig
Die CDU will schon bei der Europawahl im nächsten Sommer wieder stärkste Kraft in Hamm werden. In zwei Jahren stehen Bundestagswahlen und Kommunalwahlen an. Hilwig wird nachgesagt, noch einmal für den Bundestag kandidieren zu wollen. Bei der Kommunalwahl vor drei Jahren war die CDU gegen die SPD unterlegen. Einen OB-Kandidaten hat die Partei derzeit nicht, nachdem der mögliche Kandidat und Kurzzeit-Fraktionschef Daniel Tümmers zurückgetreten war. Der neue Fraktionschef Ralf Steinhaus und Parteichef Hilwig zeigten sich kämpferisch, "Wir schalten die Ampel aus", sagte Hilwig mit Blick auf die Rathauskoalition. Das zentrale Thema der beiden waren Sicherheit und Ordnung. Beide verwiesen dabei auf Erfolge der Hammer CDU: sie habe sich für die Lichtbäume vor dem Bahnhof eingesetzt und für mehr Personal beim Ordnungsdienst. Jetzt müsse der KOD notfalls auch nachts ansprechbar sein und an manchen Orten in der Innenstadt sei eine Videoüberwachung nötig.
Maximilian Weißenberg entscheidet Abstimmung für sich
Spannend war die Wahl bei Hilwigs Stellvertretern. Vera Dunkel-Gierse war als Frau wegen der Quote quasi gesetzt. Um den zweiten Posten lieferten sich Maximilian Weißenberg und Christian Renfert eine Kampfabstimmung. Der 47-jährige Renfert aus Uentrop ist leitender Polizist. Weißenberg ist 20 Jahre jünger, hat aber auch schon 13 Jahre Erfahrung in der Politik, sagte er, ist seit drei Jahren Ratsherr. Er verwies auf das Defizit gerade der Hammer CDU bei jüngeren Aktiven. Nur vier von 65 Mandatsträgern im Rat und den Bezirksvertretungen seien unter 40. Das Argument zog: am Ende konnte Weißenberg die Abstimmung für sich entscheiden.
CDU ist eine alte Partei
Bei der Hammer CDU sind mehr als 40 Prozent der Mitglieder über 70 Jahre alt. Seit dem letzten Parteitag vor zwei Jahren gab es 117 Austritte und 80 Todesfälle. Trotzdem ist die Partei mit knapp 1300 Mitgliedern weiter die größte Partei in Hamm. Das sind fast 200 Mitglieder weniger als 2019. 2021, im Jahr der Bundestagswahl, bekam die Partei noch 15.000 Euro an Spenden. Im vergangenen Jahr waren es nur noch 3000. Der Wahlkampf zur Bundestagswahl kostete 100.000 Euro, zur Landtagswahl nur die Hälfte. Bei der Kommunalwahl waren es über 200.000 Euro, inklusive der Stichwahl. Unter dem Strich hat die Partei trotz der Mitgliederverluste einen Überschuss von rund 68.000 erwirtschaftet.