Arbeitsmarkt in Hamm gerät ins Stocken

Die Herbstbelebung ist auf dem Arbeitsmarkt in Hamm offenbar schon vorbei, die Zahl der Arbeitslosen ist leicht gestiegen. In Uentrop baut Celanese viele Mitarbeiter ab.

Herbstbelebung in Hamm schwächer als erhofft

Die Herbstbelebung ist auf dem Arbeitsmarkt in Hamm offenbar schon vorbei. Das ist das Fazit der Agentur für Arbeit. Sie gibt die Zahl der gemeldeten Arbeitslosen in Hamm aktuell mit 8.219 an. Das sind 19 Menschen mehr als vor einem Monat. Die Arbeitslosenquote liegt weiter bei 8,6 Prozent. Vor einem Jahr waren es 8 Prozent. Die Herbstbelebung war nur kurz und schwächer als erhofft, gleichzeitig wurden für einen Oktober wenig Stellen gemeldet, kommentiert Agenturchef Thomas Helm die Lage. Insgesamt waren es 235 neue Stellen, ein Viertel weniger als im September.


Kurzarbeit in Hamm kein Thema

Trotz der Arbeitssuchenden können auch in Hamm viele Stellen mangels qualifizierter Bewerber nicht oder lange nicht besetzt werden, so Helm. Die Agentur unterstütze deswegen die Weiterbildung in den Betrieben. Kurzarbeit ist in Hamm - anders als in anderen Regionen des Landes - derzeit kein Thema. Gefragt seien aktuell vor allem Freiberufler, Leiharbeiter und Beschäftigte im Handel, so die Agentur.

Arbeitsplätze in Hamm gehen verloren

Einen Rückschlag für Arbeitsplätze in Hamm gibt es mit Beginn des nächsten Jahres in Uentrop.Im ehemaligen Du-Pont Werk von Celanese sollen 170 Arbeitsplätze in der Produktion abgebaut werden. Das US-amerikanische Chemieunternehmen begründet diesen Schritt ausdrücklich mit rein wirtschaftlichen Überlegungen - z.B. mit hohen Energiepreisen. Der Strompreis sei in Deutschland mittlerweile ein klarer Standortnachteil im Vergleich mit Frankreich oder den USA, sagt Ulli Hampel als Bezirksleiter der IGBCE. Der Hammer SPD-Bundestagsabgeordnete Michael Thews versprach vor Ort in Uentrop, sich für einen Industriestrompreis einzusetzen. Rolf Menke als Betriebsratsvorsitzender betonte, er sei sicher, dass dann viele Arbeitsplätze erhalten werden könnten. Ziel müsse sein, betriebsbedingte Kündigungen komplett zu vermeiden.



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