Astrazeneca wird knapp
Veröffentlicht: Montag, 17.05.2021 14:50
Der Bund kann Zusagen für Impfstoff-Lieferungen nicht einhalten - Hausärzte helfen sich untereinander - Impftermine müssen möglicherweise verschoben werden

Impftermine mit Astrazeneca in den Hausarztpraxen werden in Hamm aktuell knapp. Das hat der Hammer Ärztesprecher Dr. Matthias Bohle. Grund dafür seien akute Lieferprobleme. Bereits Mitte der Woche seien zugesagte Lieferungen für Hamm vom Bund relativ kurzfristig gecancelt worden, so dass sich zum Teil Hausärzte untereinander ausgeholfen hätten, um vereinbarte Impfungen auch durchführen zu können, so Bohle.
Termine müssten eventuell abgesagt werden
Für die Hausärzte bedeutet das nun, dass sie möglicherweise Astrazeneca-Impftermine für nächste Woche absagen müssen. Für die MitarbeiterInnen, die diese Anrufe erledigen müssten, sei das nochmal eine weitere Belastung, so Bohle - schließlich habe man das Ganze nicht zu verantworten. Er gehe davon aus, dass diejenigen, deren Termine nun tatsächlich verschoben werden müssen, bei den nächsten Lieferungen dann als erstes berücksichtigt werden könnten.
Erschwert werde die Lage durch die Aufhebung der Priorisierung bei der Impfreihenfolge. Das erhöhe die Erwartung, dennoch sei die Liefermenge weiter begrenzt, sagte uns eine Sprecherin der Kassenärztlichen Vereinigung. Die KV verstehe zwar die Ungeduld vieler Bürger, aber der zunehmende Impfneid sowie die häufig langwierigen Diskussionen belasteten das Praxispersonal in die-ser herausfordernden Situation zunehmend. Seit heute ist die Priorisierung in den ersten Bundesländern für alle Impfstoffe aufgehoben worden.
Lieferzusagen werden im Impfzentrum eingehalten
Im Hammer Impfzentrum wird aktuell kein AstraZeneca verimpft, so die Stadt. Grundsätzlich sei es im Zentrum aber so, dass die Lieferzusagen auch eingehalten werden. Deshalb musste ein Impftermin mit AstraZeneca wegen Impfstoffmangels dort noch nicht abgesagt oder verlegt werden, wie uns die Stadt auf Lippewelle-Nachfrage sagte.