Au-Pair im Corona-Hotspot: Madita (18) fliegt in die USA

Was mache ich nach der Schule? Eine Frage, die sich viele junge Hammer irgendwann stellen müssen. Ein Studium? Eine Ausbildung? Ein FSJ? So viele Möglichkeiten... Lippewelle-Hörerin Madita hat sich für ein Jahr als Au-Pair in den USA entschieden - und dann kam Corona. Trotzdem ist Madita heute losgeflogen. Warum, hat sie uns erzählt.

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Ein normales Visum reicht nicht

"In der Zeit, wo ich mein Visum beantragt habe, habe ich mich natürlich auch mit anderen Au-Pairs ausgetauscht, die in der gleichen Situation stecken wie ich. Und es gibt natürlich auch welche, die das Visum nicht bekommen haben oder es auch in nächster Zukunft nicht kriegen werden. Weil es immer noch ein Ausnahme-Visum ist", sagt Madita. Sie ist so ein Ausnahme. Beziehungsweise eigentlich ihre Gastfamilie. Ein ausländisches Au-Pair bekommt nämlich nur, wer entweder im medizinischen Bereich arbeitet, oder Kinder mit speziellen Bedürfnissen hat. Und ihre Gasteltern haben ein Kind mit dem Asperger-Syndrom. Das ist eine Form des Autismus.

Erfahrung mit eingeschränkten Kindern / Keine leichtfertige Entscheidung

Die 18-Jährige hat bereits Erfahrungen in der Arbeit mit eingeschränkten Kindern, gilt deswegen sozusagen als Fachkraft und darf einreisen: "Natürlich muss man sich fragen, ob man das auch mit sich selber vereinbaren kann, gerade in so einer Ausnahmesituation wie mit Corona ins Ausland zu gehen. Für mich war das okay. Ich hab natürlich auch vorher viel mit Freunden und Familie darüber geredet, aber bin mir sicher, dass es für mich die richtige Entscheidung war, doch zu fliegen. Ich denke, wenn man gut auf sich aufpasst, wenn man darauf achtet, dass man jetzt nicht unbedingt in große Menschenmengen geht und auch auf die Abstandsregeln und alles achtet, dürfte es für mich jetzt kein Problem sein."

Ausnahmesituation in Kalifornien "nicht so tragisch" für Madita

Aktuell sitzt Madita im Flieger in Richtung San Francisco. Auch dort gilt aber derzeit: Ausnahmezustand: "Natürlich ist es momentan etwas eingeschränkt. Gerade durch Corona und weil dadurch weniger Inlandsflüge gehen. Aber für mich ist es nicht so tragisch, weil ich in Kalifornien wohne und es in dem Staat an sich schon viel zu sehen gibt und zu erleben. Man hat ja auch sehr viel Natur, die man sich anschauen kann, und man kann auch gut Tagestrips machen. Ich denke, wenn man sich etwas mit der Situation arrangiert, dann kann man viel erleben, auch wenn man nicht so viel reist."

Hier gibt es Maditas Geschichte zum Nachhören

© Radio Lippewelle Hamm
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