Auch in Hamm mehr Mädchen mit Alkoholvergiftung in der Klinik
Veröffentlicht: Donnerstag, 21.11.2024 14:27
Die Zahl der Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die mit einer Alkoholvergiftung in Hammer Krankenhäuser kommen, bleibt im Vergleich zur Zeit vor Corona relativ niedrig. Insgesamt sind aber auch in Hamm immer mehr minderjährige Mädchen betroffen.
Stabile Zahl in Hamm
Im letzten Jahr wurden 34 Jugendliche in den Hammer Krankenhäusern wegen einer Alkoholvergiftung behandelt. Damit bleibt die Zahl im Vergleich zum Vorjahr stabil. Gerade im Vergleich zu den Zahlen vor Corona sei sie sogar niedrig, sagen die Johanniter-Kliniken Hamm. Vor der Pandemie habe es Spitzenwerte im niedrigen dreistelligen Bereich gegeben. Man merke allerdings nun, dass die Zahlen wieder leicht hochgehen. Das liege vor allem daran, dass Kinder und Jugendliche wieder öfter unterwegs sind. Im Langzeittrend sieht die Krankenkasse DAK Gesundheit trotzdem immer weniger Fälle. Den größten Rückgang gab es demnach bundesweit bei der Gruppe der 15- bis 19-jährigen Jungen. Die Zahlen seien hier um 21 Prozent gesunken, so die Krankenkasse. Auffällig in NRW ist aber, dass deutlich mehr Mädchen und junge Frauen behandelt werden mussten. Fast die Hälfte sind junge Frauen zwischen zehn und 19 Jahren, zeigen die Daten der Landesstatistiker. Von den insgesamt etwas mehr als 1.800 Fällen sind knapp die Hälfte (49,4 Prozent) Mädchen und junge Frauen.
Mehr Mädchen in Hamm betrunken in der Klinik
Auch Hamm folgt hier dem NRW-weiten Trend. Sie würden emanzipierter und somit immer früher unabhängiger, so die Hammer Johanniter-Kliniken. Das merke man auch beim Alkohol trinken. Es müsse klar sein, dass zu viel Alkohol erhebliche medizinische Auswirkungen haben könne. Zu viel Alkohol zu trinken sei "generell ein gesellschaftliches Problem". "Wir stellen immer wieder fest, dass in weiten Teilen der Gesellschaft der Konsum von Alkohol als völlig in Ordnung eingestuft wird – auch bei Minderjährigen", so die Johanniter-Kliniken. Tatsächlich aber sei Alkohol ein Genussmittel und kein Lebensmittel. Es sei aber ja als „Umgangsgetränk“, das auch einen Rausch auslösen kann, akzeptiert.