Bahnhofsviertel in Hamm im Umbruch
Veröffentlicht: Freitag, 08.12.2023 15:01
"Die Bahnhofsstraße in Hamm ist kein Handelsstandort mehr."
Das sagte Stadtbaurat Andreas Mentz beim "Innenstadtdialog" zum Bahnhofsquartier. Dazu waren Politiker, Verwaltungsleute, Kaufleute und Vertreter von sozialen Einrichtungen ins Gustav-Lübcke-Museum gekommen.
Vom Kaufen zum Wohnen
Es gab mal fünf Kaufhäuser zwischen Bahnhof und Westentor: C und A, Horten, Kaufhof, Ter Veen und die Kaufhalle. Geblieben ist davon keins. Mentz setzt auf gemischte Nutzung. Z.B auf dem ehemaligen Kaufhof-Standort. Hier ist ein Abriss geplant und ein Neubau für Wohnen, Verwaltung, vielleicht auch Gastronomie oder einen Supermarkt- denn wo mehr Menschen wohnen, müssen sie auch Lebensmittel kaufen. Es gebe Interessenten für die Entwicklung des Kaufhof-Standorts, aber noch keine Einigung.
Mentz sieht Stabilisierung bei Bauprojekten
Denn die letzten drei Jahre waren eine Achterbahnfahrt auf dem Immobilienmarkt, sagt Mentz- erst Corona, dann Krieg, steigende Preise und Zinsen. Jetzt werde es gerade besser, man erlebe eine "Stabilisierung auf hohem Niveau". Die geplanten Projekte hätten eine Chance. Er nannte als Beispiel die geplanten Studentenwohnungen an der Ecke Friedrichstraße/Neue Bahnhofstraße gegenüber vom Museum. Auch für das Gebäude am Stadbad mit dem ehemaligen Novum-Erotikshop gebe es Pläne. Hier will nach bisherigem Stand die Gosda-Bau aus Ahlen ein Wohn- und Geschäftshaus errichten. Was mit dem Ter Veen-Standort passieren soll, muss sich bis Mitte 2024 entscheiden. Hier war mal ein Hotel geplant. Vorgesehen sind jetzt Seniorenwohnungen und ein Ladenlokal im Erdgeschoss
Stadt Hamm investiert selbst
Auch die Stadt selbst will anpacken. Man wolle den Bahnhofsvorplatz überarbeiten, Hecken, Leuchten, Bänke und Müllbehälter überarbeiten und auch den Brunnen erneuern. Der fast bodengleiche Brunnen fällt kaum jemandem auf- auch nicht den LKW-und Busfahrern, die offenbar drüber gefahren sind und damit die Dichtungen kaputt gefahren haben. Daneben müsse auch die Fußgängerzone nach 15 Jahren nochmal "durchgearbeitet" werden, sagte Mentz. Insgesamt habe die Stadt und die öffentliche Hand generell in dieser Zeit rund 100 Millionen Euro in das Bahnhofsviertel investiert.