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Bahnstrecke gesperrt - Kaum Platz für Pendler
© KCM
Der Rhein-Ruhr-Express
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Bahnstrecke gesperrt - Kaum Platz für Pendler

In den Herbstferien ist die Strecke zwischen Dortmund und Hamm gesperrt. Gut 80 Prozent des Platzangebots entfällt.

Veröffentlicht: Freitag, 09.10.2020 09:13

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Bahnpendler zwischen Hamm und Dortmund müssen sich in den Herbstferien auf Umwege einstellen. Die Zugstrecke wird zwischen dem 09.10. und 26.10 komplett gesperrt. Der Grund dafür sind Bauarbeiten. Das sorgt für längere Fahrtzeiten und Umwege. Ein Großteil der Züge fällt aus.

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Bahnstrecke gesperrt - Kaum Platz für Pendler
© Radio Lippewelle Hamm
Schematische Darstellung der Situation
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Neue Oberleitungen und Lärmschutz

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Während der Sperrung wird direkt an mehreren Projekten entlang der Bahnstrecke gearbeitet. Im gesamten Bereich des Bahnhofs Kamen bis zum Neubau der Eisenbahnüberführung „Südkamener Straße“ erneuert die Deutsche Bahn auf einer Länge von zwei Kilometern die Oberleitungen. Der Bahnhofsbereich erhält eine komplett neue Elektrifizierung. Insgesamt werden 72 neue Masten aufgerichtet, von denen zahlreiche schon gegründet und gestellt sind. Außerdem beseitigt die Deutsche Bahn gemeinsam mit dem Kreis Unna den Bahnübergang „Südkamener Straße“ in Kamen. Die Vorarbeiten haben bereits im Mai 2020 begonnen.

Die DB baut in Hamm eine neue Schallschutzwand, um Anwohner vor Schienenlärm zu schützen. Die Wand ist über 500 Meter lang und drei Meter hoch. Die Lärmschutzwand beginnt nördlich des Bahnübergangs Friedhofsweg und führt bis nördlich der Eisenbahnüberführung Weetfelder Str. in Hamm. Im Bauzeitraum werden 116 Gründungsrohe eingerammt und anschließend die Stützen und Sockel eingesetzt. In nachfolgenden Sperrpausen bis 30. November werden die Wände aufgerichtet. Die Baukosten dieser Maßnahme belaufen sich auf rund 1,4 Millionen Euro.

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80 Prozent weniger Sitzplätze

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Während der Streckensperrung können die Regionalexpress-Linien 1, 6 und 11 nicht fahren und fallen zwischen Hamm und Dortmund aus. Einzig die Linie RE3 fährt zwischen beiden Städten und nutzt dafür eine Umleitungsstrecke über Bergkamen. Statt bis zu vier Verbindungen pro Stunde gibt es während der Herbstferien nur noch eine durchgehende Zugverbindung. Bahnfahrgäste müssen dann mit weniger Platz Vorlieb nehmen: Statt bis zu fast 3000 Sitzplätzen in vier Zügen pro Stunde stehen auf dieser Strecke nur noch 546 Plätze in einem Zug zur Verfügung. Hinzu kommt der Schienenersatzverkehr mit Bussen, der auch die Unterwegsbahnhöfe Nordbögge, Kamen, Kamen-Methler, Dortmund-Kurl und Dortmund-Scharnhorst anfährt - die Busse fahren tagsüber im 20-Minuten-Takt, nachts seltener. Die Sprecher der beteiligten Unternehmen weisen darauf hin, dass Fahrgäste des Nahverkehrs nicht kostenlos auf ICE- oder IC-Verbindungen ausweichen können.


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Abends keine Züge

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Bedingt durch den Fahrplan der Linie RE3 gibt es in den Abendstunden also keine Nahverkehr-Zugfahrten mehr zwischen Dortmund und Hamm. Der letzte Zug in Richtung Dortmund startet um 20.37 Uhr im Hammer Hauptbahnhof, der letzte tägliche Zug in Richtung Hamm verlässt Dortmund gegen 20 Uhr. Danach müssen Fahrgäste die Busse nutzen (Fahrtzeit bis zu 90 Minuten!) oder einen Umstieg in Unna einplanen. Die Unternehmen begründen den wegfallenden Kapazitäten mit mehr Güterverkehr auf der Umleitungsstrecke, die Strecke sei ausgelastet, so ein Sprecher.

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Fahrpläne

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Hier gibt es den Fahrplan der Ersatzbusse - alle Änderungen sind in den Online-Fahrplänen eingearbeitet.

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Bahnstrecke gesperrt - Kaum Platz für Pendler
© Deutsche Bahn
Eine der Baustellen in Kamen
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