Bedeutung des Kohleausstiegs in Hamm
Veröffentlicht: Freitag, 03.07.2020 09:32
Hamm soll, genau wie alle anderen betroffenen Kommunen, Anspruch auf Fördermittel haben, um den Strukturwandel zu bezahlen.
In unserer Region stehen insgesamt fünf Anlagen, die vom Kohle-Ausstieg betroffen sind. Aktuell arbeiten dort rund 1.500 Menschen. Indirekt seien viel mehr Jobs betroffen, sagen Wirtschaftsvertreter und verweisen auf Dienstleister und Zulieferer. In Hamm geht es um das Kraftwerk der RWE-Power in Uentrop.
Laut IHK und Handwerkskammer stimmen jetzt aber die Rahmenbedingungen für den Ausstieg. Auch, weil man in Berlin noch mal auf Nachbesserung gedrängt hatte.
Hamm soll, genau wie alle anderen betroffenen Kommunen, Anspruch auf Fördermittel haben, um den Strukturwandel zu bezahlen. Wie viel Geld fließt, soll wohl im September feststehen. Für die Ruhrgebietsstandorte, zu denen diesmal auch Hamm zählt, stehen insgesamt 662 Millionen Euro bereit. Positiv sei auch, dass „jüngere“ Anlagen, die nach 1984 in Betrieb genommen wurden, profitieren sollen, betont die IHK. Das beträfe auch unseren Block E des Kraftwerks in Schmehausen, denn der ist erst seit 2014 am Netz.
Am Ende geht es darum, dass entweder die riesigen Flächen nicht verrotten oder die Kraftwerke vielleicht umrüsten auf Biomasse oder Wasserstoff. Mit dem Kompromiss hätten die Unternehmen und die Region jetzt endlich Planungssicherheit, betonen die Wirtschaftsvertreter. Im Kreis Unna stehen neben dem Gersteinwerk in Werne und dem Kraftwerk Heil in Bergkamen noch drei weitere vor dem Aus.