Betrüger zocken Hammer Rentnerin ab

"Mama, ich habe eine rote Ampel übersehen, weil ich am Handy war. Ich habe eine Frau tot gefahren und muss ins Gefängnis. Bitte hilf mir!" So meldete sich am Donnerstag eine scheinbar verzweifelte Frau per Telefon bei einer 72-Jährigen aus dem Hammer Osten. Den Hörer reichte die angebliche Tochter schnell an einen falschen Polizisten weiter. Er machte der Seniorin gemeinsam mit einer scheinbaren Staatsanwältin weis, dass sie Geld für eine Kaution beschaffen muss. Die 72-Jährige sollte die fünfstellige Summe umgehend zum Amtsgericht nach Lünen bringen. Unter dem Vorwand, dass ihre Tochter nur einen einzigen Anruf zur Verfügung hat, dürfe sie zudem nicht auflegen, wenn sie ihrer Tochter helfen wolle. Die Hammerin fuhr daraufhin mit ihrem Auto nach Lünen, telefonisch durchgehend in Kontakt mit den Betrügern. Da die Justizkasse im Amtsgericht während Corona geschlossen habe, lotsten diese sie in die Bäckerstraße, eine Seitenstraße nahe des Amtsgerichts. Das Geld nahm dort ein Mann entgegen und schickte die Seniorin anschließend wieder nach Hause. Auch auf dem Heimweg sollte sie das Telefonat nicht beenden. Daheim angekommen wurde der 72-Jährigen allerdings bewusst, dass sie getäuscht wurde, und sie verständigte ihre Familie.

Polizei sucht nach den Tätern

Die Tat ereignete sich zwischen 14 und 16 Uhr. Der Mann, der in Lünen das Geld übernommen hat, ist 1,65 Meter bis 1,70 Meter groß, etwa 40 bis 45 Jahre alt und hat ein asiatisches Erscheinungsbild. Er war dunkel gekleidet und trug einen Mund-Nasen-Schutz sowie eine dunkle, runde Mütze mit roten Streifen. Hinweise zur Tat (auch zu verdächtigen Fahrzeugen o.ä.) nimmt die Polizei Hamm unter der Rufnummer 02381/916-0 oder per Mail an hinweise.hamm@polizei.nrw.de entgegen.