
Blutiger Streit um ein Baguette: Koch aus Hamm muss in Haft
Im Prozess um einen blutigen Streit in der Hammer Pizzeria "Big Daddy" hat das Dortmunder Schwurgericht das Urteil gesprochen. Der angeklagte Küchenhelfer muss wegen versuchten Totschlags für vier Jahre und sechs Monate in Haft.
Veröffentlicht: Donnerstag, 08.06.2023 08:55
Nach einer lebensgefährlichen Auseinandersetzung in der Pizzeria "Big Daddy" in Hamm gibt es jetzt ein Urteil gegen den Mitarbeiter des Lokals. Der 47-Jährige hatte im September einen Gast niedergestochen, der zuvor die Betreiberin der Pizzeria mit einem Baguette geschlagen hatte.
Streit um Baguette eskaliert
Aber nochmal von vorne: Die skurrile Geschichte hatte am 18. September 2022 damit begonnen, dass ein Kunde am Telefon ein Baguette mit Jalapenos bestellte. Nach der Lieferung bemerkte er aber, dass sein Gericht offensichtlich falsch belegt war. Daraufhin beschwerte sich der 26-Jährige erst einmal am Telefon. Später fuhr er dann aber noch selbst ins "Big Daddy", um die Chefin zur Rede zu stellen. Dabei schlug er ihr sein Baguette ins Gesicht.
In diesem Moment griff der Angeklagte ein und stach den aufgebrachten Kunden mit einem Küchenmesser nieder. Der junge Mann wurde dabei lebensgefährlich verletzt - unter anderem musste ihm eine Niere entfernt werden. Aus Sicht der Richter war der Angriff nicht mehr vom Recht auf Notwehr gedeckt.
Fall könnte in die nächste Instanz gehen
Neben dem Angeklagten haben jetzt auch die Staatsanwaltschaft und das Opfer die Möglichkeit, Revision einzulegen. Dass es dazu kommt, ist recht wahrscheinlich. Auch aus mehreren Personen im Zuschauerbereich platzte nach der Urteilsverkündung heraus. „Das geht ja gar nicht! Da müssen wir sofort Revision einlegen.“