
Blutproben per Drohne: Bald auch in Hamm?
Seit April transportieren Drohnen in Iserlohn medizinische Post wie Laborproben und Blutkonserven. Auch in Hamm denken Krankenhäuser darüber nach.
Veröffentlicht: Donnerstag, 22.05.2025 15:25
Pilotprojekt in Lüdenscheid
Schon seit 2024 transportiert die Firma Morpheus Logistik in Lüdenscheid Werkzeuge per Drohne an Firmen. Lüdenscheid wurde für das entsprechende Pilotprojekt aufgrund der erschwerten Verkehrslage durch die Sperrung der A45 ausgewählt. Der deutschlandweit erste kommerzielle Drohnen-Linienflugbetrieb zeigt mittlerweile, dass Drohnen eine vielversprechende Lösung für den Transport in verkehrsreichen Gebieten sein können. Auf festgelegten Routen werden gut 80-mal am Tag Firmen mit benötigtem Werkzeug beliefert. Deshalb wurde das Projekt nun auf medizinische Post erweitert.
Luft-Taxis mit Blut ferngesteuert unterwegs
Seit April transportieren in Iserlohn Drohnen der Firma Morpheus wichtige medizinische Post durch die Luft - unter anderem werden Laborproben und Blutkonserven in Kliniken geflogen. Sie sollen so schneller an ihr Ziel kommen. Zwischen dem medizinischen Labor in Iserlohn und drei Krankenhäusern sind die kleinen Luft-Taxis unterwegs. Sie werden aus einer Zentrale ferngesteuert, erklärt Barbara Schäfer vom Labor.
Barbara-Klinik in Hamm plant Drohnen-Einsatz
Die Nachfrage bei den beiden Hammer Krankenhäusern ergab: auch sie erwägen solche Einsätze. Die Barbara-Klinik in Heessen teilte mit, Drohnen im Laufe des Jahres einzusetzen beziehungsweise zu erproben. Es gehe darum, logistische Möglichkeiten zu erweitern, vor allem unabhängig vom Autoverkehr, sagte uns eine Sprecherin. Man sei dabei auch offen für Kooperationen mit anderen Kliniken, sehe aber momentan keinen konkreten Bedarf dafür im eigenen Stadtgebiet. Die Barbara-Klinik betont, dass behördliche Auflagen eine wichtige Rolle spielen, es aber sinnvoll sei, neue Technologien zu prüfen, wenn sie einen echten Vorteil bringen.
Johanniter haben Kontakt nach Lüdenscheid
Die Johanniter-Kliniken in Hamm verfolgen die Vorgänge in Lüdenscheid zum Thema Transport durch Drohnen sehr aufmerksam, sagte uns ein Sprecher. Das Thema sei für die Johanniter-Kliniken insofern spannend, als sie zwischen drei Standorten immer wieder Materialien hin und her transportieren müssten. Man habe deshalb bereits Kontakt zu der Firma aus Lüdenscheid sowie weiteren Anbietern von entsprechenden Drohnen aufgenommen und prüfe den Einsatz - hinsichtlich rechtlicher Rahmenbedingungen genauso wie mit Blick auf den organisatorischen sowie finanziellem Aufwand. Für die Johanniter-Kliniken sei das aber noch vollkommen ergebnisoffen.
Autorin: Ute Hien