Brand in einer verlassenen Stadtvilla in Hamm

Die Feuerwehr war gestern Nachmittag im Großeinsatz in der östlichen Innenstadt. An der der Kreuzung Heßlerstraße/Marker Allee brannte es im Obergeschoss einer Villa. Das hat eine Diskussion ausgelöst.



Der Einsatz war zunächst etwas mysteriös. Erst hieß es, dass niemand im Haus sei, denn die Villa steht seit Jahren leer, seitdem die Stadt sie Mitte der 90er Jahre verkauft hatte. Sie ist mit einem Zaun abgesperrt.

Als die Feuerwehr ankam, traf sie auf einen Mann, der sagte, seine Partnerin halte sich noch im Haus auf. Die Einsatzkräfte fanden dann aber niemanden, sagte uns der Einsatzleiter. Der Brand war wohl durch ein Lagerfeuer entstanden, das die beiden sich im Obergeschoss angezündet hatten. Das Feuer war zwar mit Steinen umrandet, hatte dann aber den Fußboden entzündet. Die Feuerwehr lüftete das Obergeschoss, einen größeren Schaden gibt es nicht.

Der Brand könnte die Diskussion um die Villa nochmal anfachen

Der Zustand ist seit Jahren ein Ärgernis. Die Villa wurde in den 20er Jahren gebaut und gilt als beispielhaft und als "stadtbildprägend". Bis 1996 gehörte sie der Stadt, dann verkaufte sie das Haus an einen Privatmann. Der hat also seit fast 30 Jahren nichts daran getan - das wurde auch immer wieder von Politikern kritisiert. Die Linke sprach zuletzt von einem "unerträglichen Zustand", hier werde Wohnraum vorsätzlich vernichtet und die Stadt schaue dabei noch zu.

27-jähriger Tatverdächtiger

Tatverdächtig ist laut Polizei ein 27 Jahre alter Mann ohne festen Wohnsitz. Die Polizei traf ihn vor dem Haus an der Heßlerstraße. Er hat sich zum Zeitpunkt des Feuers in der Villa aufgehalten. Reingekommen ist er vermutlich, in dem er die Tür aufgehebelt hat. Von der Stadt heißt es, der Eigentümer sei verpflichtet, seinen Besitz so zu sichern, dass man Wohnungslose nicht quasi einlädt.

Außerdem werde die Stadt die Schäden an dem denkmalgeschützten Haus aus den 20er Jahren dokumentieren. Die Stadt hatte die Villa Schulte 1996 verkauft, seitdem steht das Gebäude leer.