"Corona-Hochzeit" lässt die Zahlen steigen

Es ist der stärkste Anstieg seit fünf Monaten.

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In Hamm steigen die Coronazahlen weiter deutlich. Gestern wurden offiziell 21 Neuinfektionen gemeldet. Das ist der stärkste Anstieg seit fünf Monaten.

16 der gestern bekannt gewordenen Fälle stehen im Zusammenhang mit einer mehrtägigen Hochzeit, die wohl in Hamm aber vor allem auch in Dortmund gefeiert wurde. Zwei der neuen Corona-Fälle betreffen Schülerinnen. Sie gehen in die Sophie-Scholl-Gesamtschule und aufs Märkische Gymnasiums. An beiden Schulen müssen deswegen insgesamt 210 Personen in Quarantäne. Sie werden heute getestet. Die Stadt sagt aber der Unterricht könne erstmal weiter regulär stattfinden, eine Schule müsse man noch nicht schließen.

Die Stadt weiß immer noch nicht, wie viele Menschen genau auf der Hochzeitsfeier waren. Bis jetzt hat sie 121 Gästen aus Hamm identifiziert. Bis jetzt sind davon schon 32 positiv auf Corona getestet worden. Es sind aber immer noch nicht alle Ergebnisse da. Die Stadt rechnet damit, dass weitere positive Fälle dazu kommen. Mittlerweile sind bei uns insgesamt 57 akut Infizierte bekannt. Die Stadt stockt deswegen ihren Corona-Krisenstab mit 20 weiteren Mitarbeitern aus der Verwaltung auf. Außerdem sind mittlerweile zehn Corona-Mobile im Einsatz, teilweise auch Privatautos. Von einem Lockdown sei man aber trotz steigender Zahlen noch entfernt, betont die Stadt.

Mit Blick auf die Hochzeitsfeier mit sehr vielen oder auch zu vielen Menschen in Corona-Zeiten wird auch die Frage lauter, wer möglicherweise zur Rechenschaft gezogen werden kann. Die Stadt betont, in Hamm habe wohl nur ein kleiner Teil der Feier stattgefunden und das sei auch alles regelkonform abgelaufen. Abgesehen davon seien Hochzeiten nicht meldepflichtig. Für die große Feier in Dortmund gebe es keine bestätigte Zahl, wie viele Gäste wirklich gefeiert hätten. Erlaubt seien nur 150. Wird gegen diese Vorgabe verstoßen, dann hafte der Veranstalter, der den Raum zu Verfügung gestellt habe, und nicht das Hochzeitspaar. Drohen könne ein vierstelliges Bußgeld.

© Radio Lippewelle Hamm
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