Corona-Regeln im Einzelhandel sind auch in Hamm umstritten

Der Handelsverband kritisiert die Beschlüsse der Bund-Länder Konferenz sehr deutlich.

© Thorsten Huebner

Dass größere Verkaufsstellen über 800 Quadratmetern von noch weniger Menschen als bisher besucht werden dürfen, sei nicht nachvollziehbar, sagt Thomas Schäfer, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbandes Westfalen-Münsterland. Die allermeisten Lebensmittelläden, Kauf- und Warenhäuser und viele Geschäfte in den Innenstädten seien größer. Sie hätten bislang wesentlich dazu beigetragen haben, dass sich das Infektionsgeschehen gerade deswegen nicht verschärft habe, so Schäfer. Er frage sich zudem, wie die Lebensmittelversorgung sichergestellt werden soll.

Auch der Hammer Landtagsabgeordnete Uli Reuter von der FDP sieht die 800 qm Regel kritisch. Das werde auch von der CDU-Fraktion im Landtag so gesehen.

"Wir können hier nur versuchen einen anderen Weg in NRW zu gehen, anders als in der Konferenz der Kanzlerin mit den Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten im Konsens vereinbart worden ist.", schreibt Reuter auf Lippewelle-Anfrage.

Hammer City Handel hat etwas andere Position

Der Hammer Einzelhandel sieht in den neuen Corona-Einschränkungen keine großen Probleme. Die Bund-Länder-Konferenz hatte am Mittwoch beschlossen, dass weniger Kunden in die Geschäfte dürfen. Ist ein Geschäft unter 800 qm groß, darf ein Kunde pro 10 qm rein.

Das Problem sind nicht zu viele Kunden in der Innenstadt, sondern zu wenige, sagte Einzelhandelssprecher Matthias Grabitz. Nach den neuen Regeln dürfte er gleichzeitig noch 60 Kunden in seinen Laden lassen. So viele gebe es im Moment gar nicht. Das Allee-Center wartet auf den Erlass des Landes. Erst dann könnten kurzfristig weitere Maßnahmen beschlossen werden. Man stehe im engen Kontakt mit den Behörden. Grundsätzlich wolle man aber alles dafür tun, dass die Hammer weiter so uneingeschränkt wie möglich shoppen gehen können.

© Radio Lippewelle Hamm

Die meisten Hammer Supermärkte dürfen nur noch halb so viele Kunden reinlassen wie bisher.

Das hat die Bund-Länder-Konferenz am Mittwoch beschlossen. Läden mit mehr als 800 qm dürfen nur noch 1 Kunden auf 20 qm einlassen. Das stellt viele Läden vor Probleme.

Mit weniger Einkaufwagen und Einlasskontrollen will Rewe in den Hammer Märkten kontrollieren, dass alle die Regeln einhalten.

Ähnlich will das auch Edeka Sonnenburg in Werries machen. Gerade an den Wochenenden erreiche man aber jetzt schon die maximale Kundengrenze, sagte Inhaberin Kornelia Sonnenburg.

Sie befürchtet deswegen, dass Hammer demnächst länger darauf warten müssen, in den Supermarkt zu kommen.

Besonders die Woche vor Weihnachten werde spannend. Edeka-Chef Markus Mosa ist sich sicher, dass die Edeka-Märkte den Kundenansturm im Weihnachtsgeschäft mit den neuen Regeln nicht bewältigen können.

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