Coronavirus: Hamm ist vorbereitet

Die Stadt hat sich auf die mögliche Ausbreitung des Coronavirus vorbereitet. Ein Experte beantwortet eure Fragen.

© Symbolbild / Pixabay

Experte in der Sendung

Der Arzt und Medizinjournalist Dr. Christoph Specht ist heute zwischen 12 und 14 Uhr bei uns in der Sendung. Ihr habt Fragen zum Coronavirus? Dann ruft unter der kostenlosen Nummer 0800 50 80 550 an.

Unsere Berichterstattung

Es gebe in Hamm Pandemie-Pläne, die wenn nötig in die Tat umgesetzt werden können, sagte uns ein Stadtsprecher. Dazu gehören Meldewege, die Betreuung von Patienten und die Ermittlung von Kontakpersonen. Bei dem Gesundheitsamt gebe es eine Rufbereitsschaft rund um die Uhr, so die Stadt. Auch mit den Krankenhäusern stehe man in Kontakt. Da es aber bislang nur zwei Fälle in NRW gibt, beobachte man die Situation weiter. Das Robert-Koch-Institut gibt alle aktuellen Infos zur Coronaviruserkrankung an das Gesundheitsamt weiter.

"Coronavirus wird Hamm erreichen"

Alle drei Hammer Krankenhäuser sind bestens auf das Coronavirus vorbereitet. Und der erste Patient wird schon bald kommen, ist sich Infektiologe Dr. Markus Unnewehr von der St.-Barbara-Klinik sicher. Er sagt: "In den nächsten Tagen, spätestens Wochen wird das Virus Hamm erreichen".

Gleichzeitig gibt er Entwarnung. Das Virus sei vergleichbar mit einer Grippe und habe eine sehr niedrige Sterberate. Wer sich anstecke, werde in der Regel auch wieder gesund. Damit sich die Krankheit nicht weiter in NRW ausbreitet, sind auch die Hammer Krankenhäuser sehr vorsichtig. Patienten mit Atemwegs- oder Grippesymptomen würden sofort nach ihrer letzten Reise gefragt. Außerdem gebe es in allen drei Kliniken Möglichkeiten, Erkrankte zu isolieren.

Das Coronavirus hat auch Auswirkungen auf die Hammer Wirtschaft

Firmen mit Beziehungen nach China oder Italien müssen sich zurzeit auf Lieferengpässe einstellen, bestätigt die IHK Dortmund. Insbesondere in der Automobilbranche seien drohende Lieferengpässe eine Herausforderung, meint auch HELLA-Sprecher Markus Richter. Denn fehle ein Teil, könne das die ganze Produktion lahmlegen. Dank eines speziellen Krisen-Teams habe man es bei HELLA bisher trotzdem geschafft, alle Lücken in der Lieferkette wieder zu schließen. Gleichzeitig rät auch IHK-Präsident Heinz-Herbert Dustmann zu Gelassenheit: Unternehmen sollten sich falls nötig nach alternativen Lieferanten umsehen.

© Radio Lippewelle Hamm
© Radio Lippewelle Hamm
© Radio Lippewelle Hamm

FAQ: Coronavirus

Wie wird das Virus übertragen?

Das Robert-Koch-Institut sagt, dass das Virus von Mensch zu Mensch übergeht - und zwar primär über die Tröpfcheninfektionen. Allerdings wurden die neuartigen Coronaviren mittlerweile in Stuhlproben einiger Betroffener gefunden. Ob das Virus letztendlich aber auch fäkal-oral übertragen werden kann, ist noch nicht klar. Derzeit wird übrigens davon ausgegangen, dass die Inkubationszeit bis zu 14 Tage beträgt - es kann also zwei Wochen zwischen Ansteckung und Ausbruch der Krankheit vergehen.

Welche Symptome werden durch das neuartige Coronavirus ausgelöst?

Eine Infektion mit dem neuartigen Coronavirus kann zu Symptomen wie Husten, Schnupfen, Halskratzen und Fieber führen, einige Betroffene leiden auch an Durchfall. Bei einem Teil der Patienten scheint das Virus aber hartnäckiger zu sein - und zu Atemproblemen und Lungenentzündungen zu führen.

Wie kann ich mich am besten schützen?

Da gilt wie bei allen Grippe- und Atemwegserkrankungen: Niesen bitte nur in die Ellenbeuge, ein bis zwei Meter Abstand zu den Erkrankten einhalten und natürlich gute Handhygiene! Heißt: Die Hände nicht nur mit Seife waschen, sondern öfter auch desinfizieren. Einen Impfstoff gegen Corona gibt es aktuell übrigens nicht.


Gibt es schon Verdachtsfälle in Hamm?

Nein, bisher sind in Hamm keine bekannt.

Weitere Meldungen