Das Programm für die Stadttouren in Hamm ist raus

Fakten oder Flunkerei, Erlebnis oder Entspannung, zu Fuß, mit dem Rad oder dem Bus - die Stadttouren in Hamm bieten eine große Vielfalt.

"Es gelingt, dank der Stadtführer und Führerinnen jedes Jahr wieder neue und auch ungewöhnliche Ideen und Erlebnisse zu schaffen", freut sich Andrea Kuleßa von der Stadt Hamm.

Neu sind 2024 in Hamm unter anderem eine Radtour zwischen Schlossromantik und Industriekultur, eine Wanderung durch den Erlebensraum Lippeaue. Aber auch das Thema Friedhöfe und die damit verbundene Stadtgeschichte werden geboten, außerdem Laboreindrücke in der Hochschule Hamm-Lippstadt und in Heessen kann man die 607-jährige Gaststättengeschichte kennenlernen.

Einige der Stadttouren sind jedes Jahr sehr beliebt. Auch im kommenden Jahr gibt es daher wieder die "Große Stadtrundfahrt" mit einer Kaffeepause am Schloss Oberwerries, die Flunkertouren mit Lore Schummelowski und Kalleinz Kwatschkowitz im Programm. Dazu wird die Neuauflage "Hinter den Kulissen" mit der Besichtigung des Wasserkraftwerks geboten.

Ob Touren mit Figuren wie Lene Horstkemper oder Christian von Beverförde, dem Hausherrn von Schloss Oberwerries - viele Stadtführerinnen und Stadtführer schlüpfen in eine Rolle und nehmen ihre Gäste mit auf eine Reise. Die Stadtführer haben die Ideen selbst und entwickeln die Touren.

Ungewöhnliches wie eine Spökenkiekertour durch den Heesener Wald oder Fackeltouren zum Burghügel, aber auch auf der Zeche Radbod oder der Halde Humbert werden geboten. Natur und Geschichte oder Besuche im Oberlandesgericht und auf dem Flugplatz Hamm - das Angebot ist vielfältig.

Es wird in Hamm immer beliebter, die angeboten Touren für eine Gruppe oder die Familie außer der Reihe zu buchen. Die Geschäftsführerin des Hammer Verkehrsvereins Jessica Schulze, erklärt, dass die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Tourist-Info auch gerne individuelle Angebote erstellen.

Es gibt außerdem spezielle Angebote für Menschen mit eingeschränkter Mobilität und für Seniorenheime.

Zum 800. Jubiläum der Stadt Hamm im Jahr 2026 soll die digitale Stadttour verfügbar sein. Dann bieten Augmented Reality, 360-Grad-Videos und Mini-Spiele einen Einblick in Hamms Vergangenheit.

"Wie sah es hier eigentlich vor 200 Jahren aus?" Solche Fragen soll in Zukunft die digitale Stadttour beantworten. Die Stadt will dadurch einen Einblick in verschiedene Epochen und prägende Ereignisse der 800-jährigen Geschichte Hamms bieten. Dabei kommen digitale Inhalte zum Einsatz, wie Augmented Reality, 360-Grad-Videos und Drohnen-Aufnahmen. An mehreren markierten Orten in der Innenstadt kann die dann jeder über eine App oder eine ähnliche Anwendung auf dem Smartphone abrufen. So sollen Erinnerungen an die Vergangenheit in die Gegenwart eingebunden werden.

Die Stadttour ist auf etwa zwei Stunden zu Fuß ausgelegt. Es müssen aber nicht alle Stationen nacheinander oder in der richtigen Reihenfolge besucht werden. Wer zum Beispiel nur kurz Zeit hat oder sich nur für ein bestimmtes Thema interessiert, kann gezielt zu bestimmten Stationen gehen. Dort weisen Bodenmarkierungen auf die digitalen Inhalte hin. Durch Technologien wie Augmented Reality ist es dann zum Beispiel möglich, sich in den Räumen eines Gebäudes umzusehen, das vor langer Zeit einmal dort gestanden hat. Von der Stadtburg Hamm gebe beispielsweise kaum noch Spuren.

"Es gibt einen Verlauf der Turmmauer, aber keiner weiß, wie sie aussieht. Mit dieser Augmented-Reality-Funktion ist das möglich, da kann man einmal das Gebäude vielleicht von außen aus der Vogelperspektive betrachten, wahrscheinlich wird es auch möglich sein, dass man auch in Gebäude hineintritt, ganze Zimmer sich ansehen kann, ohne das Gebäude je betreten zu haben. Das ist das Tolle an Augmented Reality, dass man eben digitale Inhalte mit der vorhandenen Realität verschmilzt." - Franziska Rohloff, Leiterin Stadtarchiv Hamm

Denkbar ist auch, die digitale Stadttour in herkömmliche Stadtführungen mit Touristen einzubinden. Diese sollen durch das neue Projekt aber nicht ersetzt, sondern nur in ihren Möglichkeiten erweitert werden, betont Oberbürgermeister Marc Herter. Aber auch für Menschen, die in Hamm leben und die Stadt kennen, soll die Tour interessant sein, weil sie neue Sichtweisen auf bekannte Orte in der Stadt ermöglicht. Durch die digitale Umsetzung bietet sie außerdem eine Möglichkeit, Kinder und Jugendliche für die Geschichte ihrer Stadt zu begeistern, sagt die Stadt. Denkbare wäre es demnach auch, das Material im Schulunterricht zu verwenden.

Die Idee hat eine Arbeitsgruppe entwickelt, in der unter anderem das Stadtarchiv, das Kulturbüro, das Gustav-Lübcke-Museum und das Medienzentrum beteiligt sind. Die genaue technische Umsetzung ist noch nicht klar. Deswegen steht auch noch nicht fest, ob es eine App oder eine andere Anwendung wird, zum Beispiel eine Cloud-Lösung. Finanziert werden soll das Projekt zu einem Großteil aus Heimat-Förderprogramm des Landes NRW. Im Jahr 2026, zum 800. Jubiläum der Stadt Hamm, ist die digitale Stadttour verfügbar, so die Stadt.