Dechant-Heinz-Booms-Weg in Hamm neu benannt

Der Name Heinz Booms soll im Hammer Stadtgebiet künftig nicht mehr auftauchen. Gestern Nachmittag hat sich die Bezirksvertretung einstimmig dafür ausgesprochen, den Dechant-Heinz-Booms-Weg umzubenennen - die Konsequenz eines traurigen Skandals.

Ein Kreuz auf einem Kirchturm
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Der Geistliche Heinz Booms ist schon seit fast zwanzig Jahren tot, viele ältere Hammer kennen ihn aber immer noch: zum Beispiel als Mitbegründer vom Hospiz. Vor kurzem erst ist aber bekannt geworden, dass Booms in den 60er- und 70er-Jahren wohl mehrere Jugendliche hier in Hamm sexuell missbraucht hat. Da war er Kaplan in der Stephanus-Gemeinde.

Zuerst hat der Westfälische Anzeiger darüber berichtet, danach haben die Parteien in der Heessener Bezirksvertretung sofort und geschlossen reagiert - mit einem entsprechenden Antrag zur Umbenennung des Heinz-Booms-Wegs in ihrem Bezirk.

Neue Namenspatronin ist ein jüdisches Mädchen

Jetzt heißt der Mini-Rad-und-Fußweg zwischen Afyonring und Sandstraße Hanni-Lange-Weg. Benannt ist er nach einem jüdischen Mädchen, das 1938 mit ihrer Familie vor den Nazis aus Hamm nach Amsterdam fliehen konnte, dann aber trotzdem im Alter von 12 Jahren im Vernichtungslager Auschwitz zu Tode gekommen ist.