Der Bus in Hamm soll öfter kommen

Der Busverkehr in Hamm soll attraktiver werden. Deswegen hat der Rat der Stadt gestern den Nahverkehrsplan 2023 beschlossen.

Bus der Stadtwerke Hamm
© Radio Lippewelle Hamm

Anteil von Bus und Bahn soll sich mehr als verdoppeln

In der Ratssitzung gestern im Kurhaus Hamm wurde der Nahverkehrsplan 2023 beschlossen. Einen guten Nahverkehr zeichnen häufige Fahrten, wenig Umstiege und günstige Tickets aus, sagte SPD-Ratsfrau Jule Pletschen. Beim Preis habe die Stadt schon vorgelegt, mit dem 29 Euro Ticket und dem kostenlosen Ticket für Schüler und Azubis ab August. Ab 2025 sollen die am stärksten nachgefragten Buslinien im 10 Minuten Takt fahren, ab 2035 in allen Bezirken.

In den Randzeiten und Randlagen sollen Taxis auf Abruf fahren, für den gleichen Preis. Das stärke im Übrigen auch das Taxigewerbe, sagte Pletschen. FDP-Chef Ingo Müller betonte, seine Partei wolle auch die Gewerbegebiete besser anbinden. Grundsätzlich habe sich die Ampel entschieden, die Bürger nicht zu gängeln, sondern sich an ihren Bedarfen zu orientieren.

CDU begrüßt den Nahverkehrsplan in Hamm

Auch die CDU-Opposition stimmte dem Plan zu. Es gebe viele gute Ansätze, sagte Ratsherr Peter Scholz. Bei der Finanzierung sehe seine Partei einen Schwachpunkt. Der Finanzbedarf werde um 8 Millionen Euro pro Jahr steigen. Das sollen die Stadtwerke leisten, wenn das nicht geht, soll die Stadt einspringen. Da frage sich, wo die Stadt sparen will, so Scholz.

Deutliche Kritik am Nahverkehrsplan kam von Linke und AfD in Hamm

Roland Koslowski von der Linke forderte mehr Tempo. Teile des Plans träten erst in 10 Jahren in Kraft. Es gebe eine Verkehrswende in Hamm, aber Richtung Auto. "Die Bürger fahren aktuell weniger Bus, gleichzeitig gab noch nie soviel Autos in Hamm", sagte Koslowski. Die Linke enthielt sich bei der Abstimmung.

Auch die AfD ist nicht einverstanden, sie stimmte gegen den Nahverkehrsplan - aus dem entgegengesetzten Grund. Die AfD sei die einzige Partei der Autofahrer. Sie wehre sich deswegen gegen ihre Schlechterstellung, sagte Fraktionschef Pierre Jung.

Weitere Meldungen