Ein Tor fehlte dem ASV zum Sieg

Der ASV Hamm-Westfalen verliert in Nordhorn-Lingen knapp mit 25:24.

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Am Ende war es nur ein erfolgreich abgeschlossener Angriff, der dem ASV Hamm-Westfalen bei der drittplatzierten HSG Nordhorn-Lingen in einem würdigen Topspiel des 30. Spieltags der 2. Handball-Bundesliga zum Punktgewinn fehlte. Und der wäre absolut verdient gewesen, boten sich in den dramatischen Schlussminuten schließlich auch den Gästen, die zwischenzeitlich mit 24:25 führten, Möglichkeiten zum Sieg vor mehr als 3.000 Zuschauern im Euregium in Nordhorn.

So landete der Wurf von Vyron Papadopoulos in der 56. Minute am Lattenkreuz, statt der ASV-Führung gelangten die Hausherren in Ballbesitz. Schlimmer noch aus Sicht der Westfalen: Kapitän Jakob Schwabe bekam in der Deckung nun eine Zwei-Minuten-Strafe, die HSG nach dessen Foulspiel einen Siebenmeter obendrauf. Und den verwandelte der siebenfache Torschütze Lasse Seidel zum 27:26. In Unterzahl verhinderte der ASV einen weiteren Gegentreffer, blieb selbst aber auch torlos. Als dann noch Patrick Miedema vom Kreis zum 28:26 traf, schien der Tabellendritte auf der Siegerstraße.

Zu viel Risiko beim ASV

Doch der ASV riskierte alles, wechselte wie schon fast während der gesamten zweiten Halbzeit im Angriff Torwart Oliver Krechel gegen einen zusätzlichen Feldspieler – bis Lutz Heiny seitens der HSG nun nach einem Foulspiel 73 Sekunden vor dem Ende vom Feld musste und Kay Rothenpieler Oliver Krechel zurück in den Kasten beorderte. Den fälligen Siebenmeter verwandelte Fabian Huesmann zum 28:27 – die Spannung war nun greifbar. In der Schlussminute wurde es dann kurios. Die HSG spielte den Angriff mehr als 40 Sekunden herunter, verlor dann aber den Ball. Doch statt den Ballgewinn noch zum Ausgleich zu nutzen, verlor der ASV den Ball nach einem riskanten Passversuch und unterlag so denkbar knapp. Eine tolle Aufholjagd nach 19:15-Rückstand blieb somit ohne Lohn.

"Hamm hat uns das Leben richtig schwer gemacht"

„So ein Spiel haben wir lange nicht mehr gehabt“, stellte ein hochzufriedener HSG-Trainer Heiner Bültmann fest. „Es war spielerisch einiges drin, kämpferisch alles“, betonte er gegenüber der Presse direkt nach dem Spiel. Bültmann: „Hamm hat uns das Leben mit dem siebten Feldspieler richtig schwer gemacht.“ Auch Oliver Milde bekam die HSG in dieser Phase nicht in den Griff, der Rückraum erzielte vier seiner sechs Tore.

Besondere Bedeutung bekam die Partie durch die beiden unerwarteten Niederlagen der Topteams. HBW Balingen Weilstetten hatte bereits am Donnerstag beim EHV Aue mit 31:26 verloren, der HSC Coburg unterlag am Samstag zuhause dem VfL Lübeck-Schwartau mit 23:28. Während der ASV also eine große Chance verpasste, dichter an die Aufstiegsplätze heranzurücken, verkürzte die HSG den Abstand auf den zweitplatzierten HSC Coburg nun auf einen Zähler. Die Aufstiegsfrage in der 2. Handball-Bundesliga ist acht Spieltage vor dem Ende wieder deutlich spannender geworden.

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