Eingreifen bevor gerast wird

Die Stadt verhängt immer mehr Strafen bei Tempoverstößen. Sie hat allein in den letzten zwei Jahren sieben weitere Blitzgeräte angeschafft und einen zweiten Enforcement Trailer angemietet.

© Radio Lippewelle Hamm

Das ärgert den Politiker Nihat Altun von der Wählergruppe Pro Hamm. Die Stadt sollte stattdessen auf mobile Geschwindigkeitsanzeigen setzen, weil die wirken, bevor gerast wird. Doch die Geräte es in Hamm gar nicht mehr. Die beiden Geräte der Polizei sind seit Jahren defekt und nicht mehr zu reparieren, heißt es von der Stadt. Eine Neuanschaffung sei nicht sinnvoll, weil ein erzieherischer Effekt nicht nachzuweisen sei. Im Gegenteil: manche Autofahrer fuhren extra schnell, um einen "Highscore" oder einen bösen Smiley zu erreichen. Andere Maßnahmen wie Fahrbahnverengungen und stichprobenartige Tempo-Kontrollen seien nach den Erfahrungen der Stadt und der Polizei deutlich wirksamer. Im vergangenen Jahr hat die Stadt fast 200tausend Knöllchen bei Tempoverstößen verhängt. Die Einnahmen lagen bei über 5 Mio. Euro, das sind zwei Mio. mehr als vor sechs Jahren.