Energiepreise in Hamm: Lösungsmöglichkeiten
Veröffentlicht: Montag, 09.05.2022 06:58
Angesichts stark gestiegener Energiekosten verweisen die Stadtwerke bei Geldproblemen auf ihr verlängertes Mahnverfahren vor einer Energiesperre.

Die massiv steigenden Preise für Gas und Strom belasten viele Haushalte in Hamm. Vor allem Verbraucher mit kleinen Einkommen, mit und ohne Leistungsbezug, werden es schwer haben, ihre monatlichen Abschläge rechtzeitig zu zahlen, befürchtet die Linke. Sie fordert deshalb von den Stadtwerken, Energiesperren dauerhaft auszusetzen. Kurzzeitige Gas- oder Stromsperren betreffen derzeit rund 2.000 Haushalte in Hamm. Die Stadtwerke rechnen allerdings auch damit, dass angesichts der jüngsten Preisrunde beim Gas und der allgemeinen Inflation die Engpässe schnell größer werden, sagte uns eine Sprecherin.
Mahnverfahren verlängert
Die Stadtwerke haben ihr Mahnverfahren schon im vergangenen Jahr umgestellt. Nach fünf Tagen Verzug gibt es als erstes eine kostenlose Erinnerung mit einer Zahlungsfrist von 14 Tagen. Stufe 2 danach bedeutet dann die Ankündigung einer Sperre mit einer Zahlungsfrist von vier Wochen und 90 Cent Mahngebühren. Gleichzeitig werde aber auch ein Infoschreiben zu Lösungsmöglichkeiten verschickt, so die Stadtwerke. Erst nach diesen fast sieben Wochen werde der Sperrprozess eingeleitet.
Zahlen auf Raten
Auch danach könnten die Kunden ihre Schulden in Raten abtragen, und zwar innerhalb von sechs Monaten. Bei Hartz-Vier-Beziehern werde das auf 24 Monate verlängert. Das Geld werde über eine so genannte Abtretungserklärung direkt vom Jobcenter gezahlt. Das betrifft in Hamm derzeit 3.500 Haushalte.