Erneute Razzia bei Hammer Sicherheitsfirma "Asgaard"
Veröffentlicht: Freitag, 19.02.2021 15:21
Asgaard-Geschäftsräume in Uentrop und Privatwohnung des Geschäftsführers in Dolberg durchsucht.

Einsatzkräfte der Polizei und des Bundeskriminalamts haben am Donnerstag die Geschäftsräume des Sicherheitsunternehmens "Asgaard German Security Guards Consulting" in Hamm durchsucht. Schon vor einigen Monaten hatte es eine solche Razzia gegeben, jetzt steht ein anderer Verdacht im Raum. Das hat ein Sprecher der Generalbundesanwaltschaft auf unsere Nachfrage bestätigt.
Dieses Mal haben die Einsatzkräfte sowohl die Asgaard-Geschäftsräume in Uentrop als auch die Privatwohnung des Geschäftsführers in Dolberg durchsucht. Warum, wollte der Sprecher der Generalbundesanwaltschaft nicht sagen. Die Ermittlungen dauerten jedenfalls weiter an. Informationen des Westfälischen Anzeigers zufolge könnte die Razzia etwas mit angeblichen Äußerungen des Asgaard-Geschäftsführers in Richtung der Linken-Bundestagsabgeordneten Martina Renner zu tun haben: Medien hatten im September einen nunmehr Ex-Geschäftspartner der Firma zitiert, der behauptete, dass sie aus Sicht des Asgaard-Chefs eliminiert werden müsste.
Asgaard entsendet unter anderem Personenschützer in den Irak und steht im Verdacht, rechtsradikale Strukturen und Beziehungen zu haben.
Schon im August 2020 war die Firma ins Visier der Behörden geraten. Zum damaligen Zeitpunkt wurde gegen einen 41-jährigen Kriminalkommissar von der Frankfurter Polizei ermittelt. In seinen Urlauben soll er für die Uentroper Sicherheitstruppe tätig gewesen sein. Laut hessischem Landeskriminalamt und der Staatsanwaltschaft soll er demnach Abfragen aus polizeilichen Datenbanken durchgeführt haben und diese Infos gewinnbringend für seine Nebentätigkeit verwendet haben.
Am 20. August wurden deshalb nicht nur die Wohnung und Dienststelle des Polizisten durchsucht, sondern auch die „Asgaard“-Räumlichkeiten in Uentrop. Hierbei wurde nach WA-Informationen eine stattliche Anzahl von - leeren - 30-Schuss-Magazinen für Feuerwaffen gefunden. Ob „Asgaard“ mit solcher Ware Handel treibt, blieb von der Sicherheitsfirma unbeantwortet.