Essen als Problem
Veröffentlicht: Freitag, 12.03.2021 12:46
Corona treibt junge Mädchen in Essstörungen. Sie essen viel zu viel oder viel zu wenig. In Hamm bietet die LWL Klinik Hilfe an, auch eine Studie läuft.

Kein regelmäßiger Schulbesuch, keine sozialen Kontakte und viel Zeit zuhause: die Pandemie macht vielen Mädchen und jungen Frauen in Hamm psychisch zu schaffen. Die Kinder- und Jugendpsychatrie der LWL-Klinik in Hamm hat einen deutlichen Anstieg von Patientinnen mit einer Essstörung festgestellt. Für viele Mädchen drehen sich die Gedanken oft um sich selbst und das eigene Aussehen, erklärt Kathrin Steinberg, Oberärztin der LWL-Klinik. Viele konzentrieren sich beispielsweise auf Sport und Abnehmen und daraus könne sich dann auch Magersucht entwickeln. Trotz immer mehr Sport erscheine der Körper nämlich immernoch zu dick. Einige essen dann gar nicht mehr, andere erbrechen das Essen wieder, so Steinberg. Noch andere reagieren genau andersherum und nehmen unkontrolliert und viel zu viel Nahrung zu sich. Die LWL-Klinik verstärkt deshalb jetzt ihr Behandlungsangebot ,auch weil die Behandlung umso besser anschlägt, desto eher sie beginnt. Dann könnten chronische Verläufe vermieden werden, so Steinberg. Die Klinik bietet eine ambulante Essstörungssprechstunde an. Termine können telefonisch unter 02389 893-3000 vereinbart werden.
Für Studie werden Teilnehmerinnen gesucht
Außerdem laufen Forschungsstudien zum Thema Essstörungen. Hier werden dringend Teilnehmerinnen gesucht. Im Jugendalter entwickle sich - auch ohne Pandemie - manchmal ein Kontrollverlust beim Essen. Egal, ob nun zu wenig oder zu viel gegessen werde, heißt es von den Fachleuten. Diese Studie richtet sich an weibliche Jugendliche zwischen 14 und 18 Jahren, die unter Essanfällen leiden und Schwierigkeiten haben, ihre Impulse in Bezug auf das Essen zu kontrollieren. Die Studie wird in Kooperation mit der Universitätsmedizin Mainz durchgeführt. Wer Interesse hat, an der Studie teilzunehmen oder weitere Fragen stellen möchte:
Ansprechpartnerin ist Laura Derks, M. Sc. Klinische Psychologie, E-Mail: exit-studie@rub.de, Telefon: 02381 893-8155