Evangelische Kirche in Hamm: Neue Wege für die Zukunft
Veröffentlicht: Dienstag, 25.03.2025 11:45
Die evangelische Kirche in Hamm wird grundlegend umgebaut. Sie will auf Dauer rund die Hälfte ihrer Gebäude aufgeben. Gottesdienste und Seelsorge sollen über die Gemeindegrenzen hinweg organisiert werden.

Weniger Gebäude und neue Projekte in Hamm
Am Freitag, dem 21. März 2025, hat die Kreissynode in einer Sondersitzung beschlossen, mittelfristig rund die Hälfte der 160 Gebäude aufzugeben. Dies betrifft vor allem Pfarrhäuser, Gemeindehäuser und Kirchen. Gleichzeitig werden neue Projekte wie eine Kinderkathedrale im Hammer Osten und ein gemeinsames Gemeindemanagement für Bönen, Herringen und Pelkum-Wiescherhöfen geprüft. Hintergrund sind sinkende Besucherzahlen in den Gottesdiensten, Kirchenaustritte und damit auch geringere Einnahmen.
Rückläufige Kirchenaustritte in Hamm
In Hamm treten weiterhin viele Menschen aus der Kirche aus, auch wenn der Trend rückläufig ist. Im Jahr 2024 verließen 1544 Menschen die Kirche, fast gleich viele Katholiken wie Protestanten (762 zu 781). Im Jahr 2023 gab es 1689 Austritte, darunter 922 Katholiken und 767 Protestanten. Das war der bisherige Höchststand in Hamm. Die Zahlen stammen vom Amtsgericht, das die Terminbuchung für Kirchenaustritte über ein Online-Portal anbietet.
Gottesdienstformen und zentrale Servicestelle in Hamm
Gottesdienste und Seelsorge sollen künftig über Gemeindegrenzen hinweg organisiert werden. Eine zentrale Servicestelle für so genannte Kasualien wird die Verteilung von Anfragen für Taufen, Trauungen und Beerdigungen unterstützen. Innovative Gottesdienstformen sollen mehr Raum erhalten. Ein Beispiel ist die erfolgreiche Jugendkiche in der Lutherkirche in der Innenstadt. Aufgrund des Rückgangs von Finanzen und Personal werden in fünf Jahren nur noch sechs bis zehn Personen pro Wochenende für Gottesdienste zur Verfügung stehen.