Ex-Polizeiangestellter aus Hamm soll auf freien Fuß

Thorsten W. ist wegen Unterstützung einer rechtsextremen Terrorzelle angeklagt.

Der 25-Jährige wurde mit Haftbefehl gesucht. Bei ihm klickten die Handschellen. (Symbolbild: Polizei Rhein-Kreis Neuss)

Im Prozess gegen die mutmaßliche rechtsextreme Terrorzelle «Gruppe S.» wird Thorsten W. aus Hamm heute auf der U-Haft entlassen - zusammen mit einem weiteren Angeklagten. Das sei am Ende des 99. Prozesstages vor dem OLG Stuttgart bekannt gegeben worden, berichtet der WDR.

Beide waren wie 10 weitere Verdächtige am 14. Februar 2020 festgenommen worden – auf den Tag genau zwei Jahre und neun Monate später kommen sie frei. Der Zeitpunkt sei aus Sicht mancher Verteidiger ein Hinweis auf ein mögliches Strafmaß für die Angeklagten zu Prozessende, so der WDR.

Polizeiangestellter bleibt jahrelang unbehelligt

Der 52-Jährige Hammer, der als Sachbearbeiter im Polizeidienst tätig war, wies bisher alle Verstrickungen in die Pläne der Gruppe von sich. Der Anklage zufolge soll er als Nicht-Mitglied seine Bereitschaft erklärt haben, die Vereinigung für den Waffenerwerb finanziell zu unterstützen. Die Männer wollten der Anklage zufolge gezielt Muslime töten und einen Bürgerkrieg anzetteln. Die Festnahme von Thorsten W. hatte die Hammer Polizei erschüttert und zu einer Diskussion über den Umgang mit rechten Tendenzen geführt. Es habe zwar Gespräche mit Vorgesetzten gegeben, disziplinarisch sei aber nichts gegen ihn unternommen worden. Auch seine Waffenbesitzkarte ist immer wieder verlängert worden.

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