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Gastro in Hamm wegen steigender Mehrwertsteuer bald teurer?
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Gastro in Hamm wegen steigender Mehrwertsteuer bald teurer?

Ende des Jahres läuft eine Sonderregelung zur Mehrwertsteuer aus. Der Hammer Gastronomieverein ist strikt dagegen.

Veröffentlicht: Montag, 25.09.2023 04:42

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Drohende Preissteigerungen für Gastronomie in Hamm

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Im Bundestag ist vergangene Woche (21.09.) wieder heftig diskutiert worden. Dabei ging um das Thema Mehrwertsteuer und die Frage: Wie viel müssen Restaurants und Co. in Zukunft bezahlen? Für die Coronazeit gab es für gastronomische Betriebe eine Sonderregelung. Statt 19 Prozent gab es für das Vor-Ort-Essen nur sieben Prozent Mehrwertsteuer. Diese Regelung läuft aber zum Ende des Jahres aus. Dann könnten die Preise in den Restaurants bei uns in Hamm wieder steigen. Der neue Hammer Gastronomieverein sieht das als Krise.

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Hammer Gastronomieverein gegen Erhöhung der Mehrwertsteuer

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Die Branche befände sich bereits seit drei Jahren durchweg im Krisenmodus, durch Corona und den Ukraine-Krieg, sagt der Sprecher des neuen Gastronomievereins in Hamm, Frederick Müller.

"Eine Erhöhung der Umsatzsteuer bedeutet eine akute Existenzgefährdung für tausende Unternehmen in Deutschland und dutzende Betriebe in Hamm."

Daher sei die Beibehaltung der reduzierten Umsatzsteuer, gleichbedeutend mit der Mehrwertsteuer, eine Notwendigkeit zur Absicherung hunderter Arbeitsplätze in der Gastronomie und auch in Zuliefererbetrieben, sagt Müller.

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Forderungen des Gastronomievereins in Hamm

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Statt die Mehrwertsteuer wieder anzuheben, sollte es eine Absenkung für Getränke geben, schlägt Frederick Müller vor. Im Ruhrgebiet hätte es eine wunderbare Kneipenkultur gegeben. Durch politische Entscheidungen, wie zum Beispiel das Rauchverbot, sei sie aber größtenteils schon zerstört. Auf jeden Fall wünscht sich der Gastronomieverein weit mehr Engagement von politischen Vertretern in Stadt, Land und Bund. Die Lösung des Problems dürfte auch nicht kurzfristig kommen. "Wir brauchen Planungssicherheit", so Müller. In den vergangenen Wochen wäre die Mehrwertsteuer in vielen Gesprächen mit Hammer Gastronomie-Kollegen Dauerthema.

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Hammer SPD-Bundestagsabgeordneter reagiert auf Kritik

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Als Reaktion auf die Diskussionen im Bundestag gab es Kritik am Hammer SPD-Bundestagsabgeordneten Michael Thews. Ein Betrieb aus Hamm wollte bei Facebook wissen, was die Gastro-Branche noch alles verkraften müsse und wandte sich auch direkt an den Hammer Bundestagsabgeordneten. Michael Thews meinte dazu im Lippewelle-Gespräch, dass man es statt über Facebook auch anders hätte machen können. Er sei jederzeit in seinem Büro erreichbar. Auch war er bei den Diskussionen im Bundestag vergangene Woche nicht anwesend.

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Verständnis für Hammer Gastronomen

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Grundsätzlich hätte er sehr viel Verständnis für die Gastronomen bei uns in Hamm, so Michael Thews. Er komme selber aus der Gastronomie. Seine Eltern hatten eine Gaststätte. Die Angst Kunden zu verlieren könne er nachvollziehen. Trotzdem müsse jetzt eine Lösung gefunden werden. Es wäre schön, wenn die Diskussionen bis November zu einem Ergebnis kommen. Denn dann gibt es eine abschließende Sitzung der Haushälter.

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Dehoga kämpft für Hammer Betriebe

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Auch beim Hotel- und Gaststättenverband Dehoga Westfalen ist das Thema Mehrwertsteuer allgegenwärtig. Der Verband ist unter anderem für Hamm zuständig. "Die Erhöhung der Mehrwertsteuer wäre eine Katastrophe für die Gastronomie, auch hier bei uns in Hamm, aufgrund der enormen Kostensteigerung", so der stellvertretende Hauptgeschäftsführer Lars Martin. Die Preise bei Lebensmitteln, Personal und Energie mussten in den letzten Monaten zum Teil schon deutlich angepasst werden. Für viele Gäste wäre es dementsprechend das Äußerste, wenn es zu einer weiteren Preiserhöhung kommt. Das würde zu einem starken Gästerückgang und einem immensen Umsatzverlust führen, so Martin. In den letzten vier Jahren seien bereits über 30.000 gastronomische Betriebe in Deutschland verschwunden. Wenn die Mehrwertsteuer wieder erhöht wird, würden nochmal mehr als 10.000 dazu kommen.

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Dehoga macht sich für sieben Prozent stark

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Für die Gastronomie würde sich der Dehoga eine Entfristung der Mehrwertsteuerreduzierung wünschen. Sie soll also weiterhin bei sieben Prozent liegen. So eine Entfristung wäre auch gerecht, so Lars Martin. "Es ist ja nicht nachvollziehbar, dass die Currywurst an der Bude oder das Stück Pizza auf die Hand, wie bisher mit sieben Prozent versteuert wird, der Salat im Restaurant, das Essen in der Kita oder in der Schule aber mit 19 Prozent". Trotzdem sei man bei dem Dehoga weiter guter Dinge. In den letzten Monaten hätte es bereits viel Zuspruch von Gästen und Politikern aller Parteien gegeben. "Wir kämpfen auf jeden Fall weiter", so Martin.

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Online-Petition gestartet

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Damit die siebenprozentige Mehrwertsteuer in der Gastronomie bleibt, hat die Dehoga eine Online-Petition gestartet. Mehr als 90.000 Menschen in ganz Deutschland hätten diese bereits unterschrieben, sagte uns Lars Martin. Dafür sei man allen Unterzeichnern unendlich dankbar.

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