Gastrobetriebe in Hamm vor Weihnachten in Sorge
Veröffentlicht: Donnerstag, 21.11.2024 08:30
Die Situation im Gastgewerbe in Hamm hat sich etwas entspannt, was die Versorgung von Servicekräften angeht. Nach wie vor kämpft die Branche aber mit dem Fachkräftemangel und der erhöhten Mehrwertsteuer, sagt der Bundesverband - viele Betriebe hätten Existenzängste.
Mehr Servicekräfte in Hamm
In Hotels, Restaurants und Cafés fehlt auch in Hamm Personal und viele Betriebe gehen mit Sorgenfalten in das Weihnachtsgeschäft. Dabei hat sich in einem Bereich die Lage deutlich entspannt, und zwar im Service. Auch in Hamm setzen Betriebe mehr auf Ungelernte und finden sie auch - und zwar nicht nur unter Studenten, wie uns Frederik Müller als Vorsitzender des Gastronomievereins Hamm sagte. Dass sich aktuell wieder leichter Servicekräfte finden lassen, bestätigte uns auch Thorsten Hellwig vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) NRW. Numerisch sei man bei den Ungelernten in der Region mittlerweile sogar wieder über dem Stand von 2019, so Hellwig. Diese Entwicklung sei erfreulich, aber man benötige natürlich auch die Fachkräfte dahinter, sprich: wenn ausreichend Personal da sei, um Speisen zu servieren, müssten die aber natürlich auch erst in der Küche zubereitet werden. Genau daran hapere es aktuell, so die Beobachtung von Müller und vom Verband. Aufgrund von Personalmangel hatten und haben auch Unternehmen in Hamm unter anderem einen Ruhetag mehr pro Woche eingeführt.
Gastro-Betriebe in Hamm mit Existenzsorgen
Viele Betriebe auch in Hamm sind auf der Suche nach Köchen oder Köchinnen und nach Küchenhelfern. Auch dafür müsse man qualifiziert sein, betont Müller. Hellwig verweist auf die "Azubi-Lücke" nach Corona, die auch das Gastgewerbe in Hamm betreffe. Außerdem hätten sich viele Fachkräfte während Corona in andere Berufe oder Branchen umorientiert. Genau wie der DEHOGA schätzt auch Müller die Belastung nach dem Auslaufen der verminderten Mehrwertsteuer auf Speisen als große Belastung ein. Sie sorge in einigen Betrieben auf jeden Fall für konkrete Existenzängste, sagt auch Hellwig. Viele fragten sich, wo sie überhaupt noch sparen sollten, ohne die Kunden zu vergraulen. Fixkosten seien ja zunächst erstmal da, bevor überhaupt konsumiert werde:
"Zunächst mal bekommen die Gäste gratis einen warmen, beleuchteten Raum mit Deko, sanitären Anlagen und Personal. Erst dann geht es darum, mit dem, was dann konsumiert wird, Kosten wieder hereinzuholen und am Ende auch noch einen Gewinn zu erwirtschaften." - Thorsten Hellwig, DEHOGA NRW
Das falle aber angesichts der insgesamt gestiegenen Kosten immer schwerer, so Hellwig, denn beispielsweise steigende Kosten für Lebensmittel und die Inflation sorge ja auch bei der Kundschaft zu Verunsicherung oder persönlichen Sparmaßnahmen. Insgesamt sei die Hoffnung der Gastrobetriebe mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft groß, so Hellwig.