Gesetz zu Einwegplastik bringt Hamm eine Million Euro ein

Deutschland ist Exportweltmeister - auch beim Müll. Hier bei uns in Hamm liegt der Plastikmüll in so gut wie jedem Graben oder Park. Ein neues Gesetz soll den Plastikmüll jetzt aber eindämmen. Und es bringt Hamm eine gute Summe Geld ein.

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Unsere Chiptstüten oder Plastikdeckel finden sich mittlerweile sogar in der Antarktis. Dass das so nicht weitergeht, ist eigentlich allen klar. Die Bundesregierung will deswegen mit einem eigenen Gesetz gegensteuern. Der Bundestag hat das sogenannte Einwegkunststoff-Fonds-Gesetz auch schon beschlossen, es greift ab 2024 und soll auch Hamm helfen.

Es bittet die Herstellerder Verpackungen nämlich zur Kasse: Sie zahlen für den Müll, den sie produzieren, anteilig in einen Topf ein. Das Geld wird anschließend an die Gemeinden ausgeschüttet.

Hamm bekommt voraussichtlich eine Million Euro

Für Hamm bedeutet das: Die Stadt rechnet mit 5,33 Euro je Einwohner und Jahr, das wären immerhin rund eine Million Euro für den Abfallebetrieb. Die Stadt gibt ihre Kosten für die Straßenreinigung und Müllentsorgung im öffentlichen Raum übrigens mit einem "mittleren sechsstelligen Betrag" an - also sogar unter einer Million.

Demnach würde sich das für Hamm lohnen. Von den Einnahmen sollen aber auch "Sensibilisierungsmaßnahmen" bezahlt werden, also z.B. Werbekampagnen.

Müllgebühren für Hammer könnten sinken

Ob das bedeutet, dass auch die Müllgebühren in Hamm sinken, ist laut Stadt noch offen. Umgekehrt könnte es sogar sein, dass wir mehr für die Produkte zahlen müssen, weil die Hersteller ihre Mehrkosten einfach an uns weitergeben.

Der Hammer Bundestagsabgeordnete Michael Thews hat das neue Gesetz federführend mit entwickelt. Er sagt: Die Verbraucher haben es in der Hand, zu anderen Produkten zu wechseln. Er rechnet deswegen damit, dass der Anteil an Mehrwegverpackungen in den nächsten Jahren weiter steigt.

Kippen und E-Zigaretten machen besonders viel Müll

Mit am problematischsten sind für ihn neben den herkömmlichen Kippen, die ebenfalls Kunststoff enthalten, übrigens E-Zigaretten. Die sogenannten Vapes halten nur zwei Tage, sagt Thews, und seien eigentlich Elektroschrott. Dazu komme, dass sich die Werbung vor allem an Jüngere richte, zunehmend Frauen. Die bunten Bilder wirkten so, als täte man sich mit dem Dampfen schon fast etwas Gutes.

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