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Gewalt gegen Politiker: Wahlkampf in Hamm friedlich
© Radio Lippewelle Hamm
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Gewalt gegen Politiker: Wahlkampf in Hamm friedlich

Am Sonntag (14.09.) wird in Hamm gewählt. Bisher gab es keine größeren Angriffe auf Politiker in Hamm. Doch Ereignisse in anderen Städten zeigen eine angespannte Situation, die auch an Hammer Politikern nicht spurlos vorbeigeht.

Veröffentlicht: Montag, 08.09.2025 04:09

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Vorfälle im Kommunalwahlkampf 2025 in Deutschland

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In mehreren Städten kommt es derzeit zu Angriffen auf Kommunalpolitiker, die im Wahlkampf aktiv sind. In Bergisch Gladbach wurden Wahlkampfstände von SPD und Grünen mit klebrigen Substanzen verunstaltet, zudem setzten Unbekannte Buttersäure ein und beschädigten Parteibüros. In Moers wurde ein SPD-Politiker beim Haustürwahlkampf massiv beleidigt und sogar geschubst. Auch in Thüringen häufen sich Vorfälle: Dort wurden Kandidaten verschiedener Parteien – von AfD über CDU bis Grüne – attackiert oder bedroht. In Löhne griff ein Unbekannter den Bürgermeisterkandidaten körperlich an. In Hamm gab es nach unseren Informationen bisher keine nennenswerten Vorfälle. Trotzdem ist die Sorge vor Gewalt ein Thema bei Hammer Kommunalpolitikern. Nach einer Umfrage im Auftrag der Körber-Stiftung gab ein Viertel der befragten Kommunalpolitiker an, dass sie selbst oder Personen in ihrem Umfeld aufgrund ihrer politischen Arbeit beleidigt oder bedroht worden seien.

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Grüne und CDU in Hamm haben schlechte Erfahrungen gemacht

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Die Ergebnisse der Umfrage, dass die Sorge vor Gewalt gegen Kommunalpolitiker zunimmt, bestätigen auch Beteiligte am aktuellen Wahlkampf in Hamm. Wir haben bei den Parteien nachgefragt.

„An unseren Wahlkampfständen gibt es immer wieder unschöne Kommentare, teilweise auch unter der Gürtellinie. Wir planen deshalb unsere Aktionen stets mit Blick auf die Sicherheit: Niemand geht allein los, wir sind immer mindestens zu zweit unterwegs. Natürlich lässt uns die aktuelle Situation nicht unberührt.“ - Mathis Arndt, Spitzenkandidat Grüne Hamm

Auch die Hammer CDU beobachtet eine Verschärfung des Tons – vor allem in den sozialen Medien:

„Da zählt oft nicht mehr das Argument. Stattdessen wird sofort geschimpft, und eine andere Meinung wird schnell als angebliches ‚Meinungsverbot‘ abgestempelt. Vieles ist schräger und rauer geworden – und das schadet am Ende des Tages unserem Gemeinwesen.“ - Arndt Hilwig, CDU Hamm


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FDP und BSW in Hamm haben keine negativen Erfahrungen gemacht

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Obwohl viele Hammer Politiker die negative Entwicklung bestätigen können, gibt es auch andere Sichtweisen auf das Thema Gewalt gegen Kommunalpolitiker. Besonders im Vergleich zur überregionalen Politik gibt es demnach Unterschiede.

"In meiner Zeit als Landtagsabgeordneter habe ich durchaus Anfeindungen erlebt. Kommunal war das bislang eigentlich noch kein Thema." - Uli Reuter, Ratsherr der FDP
„Mein persönliches Gefühl ist, dass das Klima damals rauer war als heute. Als wir 2010 angefangen haben, wurden uns sechsmal die Scheiben am Parteibüro eingeschlagen, wir sind auch bedroht worden. Das hat inzwischen nachgelassen – vielleicht sind wir einfach etwas lieber geworden, ich weiß es nicht.“ - Roland Koslowski, früher Ratsherr der Linke und jetzt beim BSW
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Endspurt im Hammer Wahlkampf - Briefwahlunterlagen noch beantragen

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Am Sonntag (14.09.) hat der Wahlkampf in Hamm erst mal ein Ende, sofern es nicht zu einer Stichwahl des Oberbürgermeisters kommt. Wer seine Stimme nicht im Wahlbüro abgeben will, hat noch bis Mittwoch (10.09.) die Möglichkeit, seine Briefwahl-Unterlagen anzufordern. Dafür könnt ihr den QR-Code in eurem Wahlbenachrichtigungsbrief nutzen oder das Dokument unterschrieben per Post versenden. Alternativ stehen auch die Briefwahlbüros in Technischen Rathaus sowie im Bürgeramt Rhynern zur Verfügung.

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