Grippe in Hamm: Betriebe klagen über hohen Krankenstand

Viele Menschen in Hamm klagen über Husten, Schnupfen und Fieber. Erkältung und Grippe schlagen zu wie zuletzt vor Corona. Das merken immer mehr Firmen. Aber auch Kitas und Schulenklassen sind halb leer, Gerichte müssen Verhandlungen verschieben, weil Richter und Schöffen fehlen. Arztpraxen in Hamm sind am Limit. Dr. Ulrike Leise-Rauße weiß nicht, wo ihr der Kopf steht. Ihre Vormittags-Sprechstunde dauert zur Zeit bis drei Uhr nachmittags. Bei der Sprecherin der Hammer Ärzte kommen bis zu 50 Patienten am Tag, etwa die Hälfte geht mit einem Krankenschein.

Grippe und Erkältung sind weit verbreitet

Beim Abstrich zeigt sich: viele haben Rhinoviren, manche aber auch Influenza, also eine Grippe. Sie fühlen sich schlagartig krank, haben hohes Fieber. Leise-Rauße rät auch jetzt noch zur Grippeimpfung, denn der Höhepunkt der Welle wird erst für Anfang des Jahres erwartet, wenn die Menschen ihre Keime über die Feiertage ausgetauscht haben.

Gründe für Krankheitswelle sind vielseitig

Für Leise-Rauße ist der Grund für den hohen Krankenstand nicht nur ein zu wenig trainiertes Immunsystem nach zwei Jahren Pandemie. Sie sieht die Gründe auch psychosomatisch. Viele Menschen seien durch die belastende Situation und viel Stress jetzt anfälliger, die Abwehrkräfte seien am Ende: "Die fahren auf Felge", sagte sie uns. Betroffen sind demnach zum Beispiel viele berufstätige Eltern nach Home-Office und Homeschooling.