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Hamm als Miteigentümer der Eurobahn?
© Keolis
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Hamm als Miteigentümer der Eurobahn?

Hamm könnte bald Miteigentümer der Eurobahn werden. Der NWL plant den Kauf für 1 Euro, um das Bahnunternehmen zu stabilisieren. Zustimmung bis 31. Januar 2025 nötig.

Veröffentlicht: Mittwoch, 15.01.2025 17:18

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Bedeutung für Hamm und die Region

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Die Stadt Hamm könnte bald Miteigentümer eines Bahnunternehmens sein. Der Nahverkehrsverband NWL plant, die angeschlagene Eurobahn für 1 Euro zu kaufen, falls die 19 beteiligten Kreise und kreisfreien Städte in Westfalen-Lippe bis zum 31. Januar 2025 zustimmen. Der Rat der Stadt Hamm hat im Dezember 2024 bereits nichtöffentlich beraten und diese Lösung empfohlen. Am 16. Januar 2025 berät der Kreistag in Soest darüber, während der Kreistag in Unna bereits am 14. Januar 2025 zugestimmt hat. Die Eurobahn ist mit rund 30 Prozent des Angebotes der größte Leistungserbringer auf der Schiene in Westfalen-Lippe und beschäftigt rund 900 Menschen in ganz NRW. Für Hamm wäre eine Lösung besonders wichtig, denn die Eurobahn betreibt rund drei Viertel der Bahnlinien hier und hat in Heessen eine Werkstatt und Verwaltung mit mehr als 100 Arbeitsplätzen, so die Stadt.


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Eurobahn soll zurück in die Spur kommen

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Laut Nahverkehrsverband ist die vorübergehende Übernahme der Gesellschafteranteile für 1 Euro die beste Lösung, um das Angebot der Eurobahn zu stabilisieren und die finanziellen Risiken zu minimieren. Der Betrieb wäre bis zum Auslaufen des letzten Verkehrsvertrages 2032 gesichert. So könne das Unternehmen für Investoren attraktiver gemacht werden. Nach dem Rückzug der französischen Muttergesellschaft Keolis aus dem deutschen Markt 2021 war es bisher nicht gelungen, einen Käufer zu finden. Höhere Energiekosten und Personalengpässe treffen besonders die Eurobahn. Sie muss immer wieder Fahrten ausfallen lassen, was dazu führt, dass nicht erbrachte Leistungen nicht vom NWL vergütet werden und zudem vertragliche Strafzahlungen anfallen.

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NWL sieht keine Alternative

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Die wirtschaftliche Abwärtsspirale könnte der NWL nun durch die temporäre Übernahme der Eurobahn-Anteile für einen symbolischen Euro stoppen und die Zukunft des Unternehmens wieder in geregelte, zielführende Bahnen lenken. Mit der Interimsübernahme soll auch sichergestellt werden, dass es zu keiner kurzfristigen finanziellen Belastung der Kreise und kreisfreien Städte in Form einer zusätzlichen Umlage kommt.

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SPD sieht Risiken

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Es gibt aber auch Politiker, die Risiken sehen. Das Land sollte deswegen die Übernahme finanziell absichern, fordert unter anderem die SPD im Kreistag Unna. Auch der Landrat im Kreis Unna, Mario Löhr, ist skeptisch. Das Millionenrisiko bleibe, so Löhr, wenn auch nicht aktuell. „Verantwortungsvolle Politik in Bund und Land bringt die kommunale Familie nicht in eine solche Situation!“ sagte Löhr vor dem Kreistag.

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