Hamm muss noch mal wählen

Bei den Wahlen gestern hatte kein Oberbürgermeister-Kandidat die absolute Mehrheit von über 50 Prozent.


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Es sind alle Stimmen ausgezählt. Wir müssen in Hamm noch mal wählen. Am 27. September gibt es eine Stichwahl zwischen Marc Herter (SPD) und Thomas Hunsteger-Petermann (CDU). Beide Kandidaten haben sich viel Zeit gelassen, bis sie zur Wahlparty ins Kurhaus kamen. Marc Herter hat sich als erstes von seinen Anhänger feiern lassen mit beiden Daumen nach oben und breitem Lächeln auf der Bühne. Kurze Zeit später zeigte sich auch Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann seinen Anhänger, verständlicherweise weniger gut gelaunt. Am Ende liegt Marc Herter mit fast 41 Prozent vor Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann, der etwas mehr als 37 Prozent erreichte. Beide Parteien seien vorbereitet auf den zweiwöchigen Wahlkampf und es wird nochmal neu plakatiert. Keine der kleinen Parteien wollte sich zudem festlegen, welchen Kandiaten sie unterstützen wollen. Um die anstehende Stichwahl zu gewinnen, reicht die "relative" Mehrheit. Das heißt, es gewinnt der Kandidat mit den meisten Stimmen.

Für die Stichwahl lässt die Stadt neue Wahlunterlagen drucken, wenn das amtliche Endergebnis in Hamm offiziell festgestellt wurde. Alle Briefwähler, die angekreuzt haben, dass sie bei einer möglichen Stichwahl auch wieder per Brief dabei sein wollen, bekommen ihre Unterlagen automatisch zugeschickt. Ansonsten muss Briefwahl für den 27. September neu beantragt werden. Wer gestern im Wahllokal gewählt hat, hat in der Regel seine Stimmkarte wieder mitbekommen und kann damit dann in zwei Wochen wiederkommen. Wählen funktioniert aber grundsätzlich auch immer mit Personalausweis. Wer nicht weiß, in welches Wahllokal er am 27. gehen muss, weil er zum Beispiel beim ersten Mal per Brief abgestimmt hat, der findet alles Wichtige auch nochmal zusammengefasst auf der Internetseite der Stadt unter www.hamm.de.

Im neugewählten Stadtrat sitzen zukünftig sieben Parteien und Wählergemeinschaften. Stärkste Kraft ist hier jetzt die SPD, gefolgt von der CDU und den Grünen. Durch starke Zugewinne von SPD und vor allem auch den Grünen fehlt den beiden nur ein Sitz zur rot-grünen Mehrheit. Die ist bei 30 Mandaten erreicht. Jeweils drei Sitze und somit Fraktionsstatus bekommen die FDP und die AfD, Pro Hamm und die Linke haben jeweils zwei Sitze im neuen Rat. Bei der Wahlbeteiligung hat sich nur wenig getan - mit leicht über 52 Prozent ist sie etwas besser als bei der letzten Wahl vor sechs Jahren.

Auch in den sieben Hammer Bezirken hat die CDU deutlich Verluste hinnehmen müssen. Trotzdem sind sie in den Bezirken Mitte, Rhynern und Uentrop weiterhin stärkste Kraft. Einen leichten Vorsprung gibt es für die SPD in Heessen, der Bezirk Bockum-Hövel ist hingegen deutlich an die Sozialdemokraten gegangen. In Pelkum und Herringen hat die SPD deutlich gewonnen, ähnlich wie auch schon vor sechs Jahren bei der Wahl.

Alle Graphiken und weiteren Infos zur Kommunalwahl 2020 findet ihr auch auf unserer Sonderseite.

© Radio Lippewelle Hamm
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