Hamm soll zur "Smart City" werden

Die Hammer Stadtverwaltung will jetzt damit beginnen, eine ganzheitliche Digitalisierungsstrategie zu entwickeln. Außerdem sollen zeitnah verschiedene Pilotprojekte an den Start gehen. Über die entsprechende Vorlage entscheidet der Rat am 29. Juni.

Bild des Hammer Rathauses
© Radio Lippewelle Hamm

Die Pandemie habe gezeigt, dass Hamm digitalen Aufholbedarf hat. Aber auch, welche Chancen die Digitalisierung biete, sagt Oberbürgermeister Marc Herter. Jetzt gehe es darum, eine ganzheitliche Digitalisierungsstrategie entwickeln, mit der die Stadt zur "Smart City" werden. Dabei sollen mehrere digitale Pilotprojekte direkt bei der Stadtverwaltung und bei den städtischen Töchtern angedockt werden. Außerdem sollen auch die Hammer mitreden dürfen - natürlich digiral. Flankiert werden die Maßnahmen von einer Strategie zum Ausbau der digitalen Infrastruktur in Form von Gigabit, 5G-Mobilfunk und flächendeckendem WLAN.

Digitalisierung in allen Lebensbereichen

Die Digitalisierungsstrategie werde alle Lebensbereiche in Hamm betreffen, so Herter. Einige Baustellen: intelligente Ampelsysteme, der Ausbau der Telemedizin und der digitalen Bildung (unter anderem durch den Ausbau des Medienzentrums und die Entwicklung von Digitalwerkstätten) sowie die Digitalisierung der Stadtverwaltung. Im Wirtschaftsbereich sollen zum Beispiel Start-Ups gefördert und smarte Logistik ausgebaut werden. „Ganzheitlich können wir Hamm zur ‚Smart City‘ machen und die vorhandenen Lücken im digitalen Flickenteppich stopfen“, sagt Colja Krause, Vorsitzender des Ausschusses für Digitalisierung und Innovation.

Handlungsfelder

Die Digitalisierung umfasst mehrere Handlungsfelder: die digitale Infrastruktur, Verwaltung, Bildung, Mobilität und Umwelt. Ziel des Handlungsfelds digitale Verwaltung ist es, den Menschen in Hamm Dienstleistungen schnell und unkompliziert von zu Hause aus zur Verfügung zu stellen.

Daneben möchte die Stadt eine digitale Plattform zur Bürger-Beteiligung aufbauen, wie zuletzt für die Entwicklung des aktuellen Nahverkehrsplans.

Im Handlungsfeld Bildung geht es um die digitale Infrastruktur an den Schulen sowie im Medienzentrum. Dabei unterstützt auch der sogenannte Medienentwicklungsplan.

In Sachen Mobilität planen die Verantwortlichen beispielsweise eine intelligente Lade-Infrastruktur. „Die Menschen müssen digital schnell und einfach einen Überblick darüber erhalten, wo und wie welche Mobilitätsangebote verfügbar sind - nur dann entscheiden sie sich für den ÖPNV, Car- oder Bikesharing“, betont Jens Krause, der als CDO (Chief Digital Officer) die Digitalisierungsstrategie bei der Stadt Hamm betreut.

Im Handlungsfeld Umwelt soll eine dauerhafte und engmaschige Dokumentation verschiedener Messwerte wie Stickstoff, Feinstaub, Wasser- oder Bodentemperatur durch digitale Sensoren entwickelt werden, wobei die Messwerte in eine urbane Datenplattform eingebunden und darüber hinaus auch verknüpft werden.

Pilotprojekte

Parallel zu der Entwicklung der Digitalisierungsstrategie starten verschiedene Pilotprojekte, die vor allem die Stadtverwaltung entwickelt. Hierzu zählen das digitale Familienrathaus mit Dienstleitungen für Familien. Und außerdem soll ein „digitaler Zwilling“ der Stadt Hamm entstehen. Er soll Prozesse in Verwaltung und Politik verbessern bzw. unterstützen. Panoramabilder und Laserscandaten - die gerade bei einer Straßenbefahrung erzeugt werden - bilden einen Basisbaustein.

Organisation

Zur Entwicklung der Digitalisierungsstrategie wird die Stabsstelle Digitalisierung zu einem Kernteam geupgradet, das alle Themen mit Smart-City-Bezug steuert. Um dieses Kernteam herum wird ein organisationsübergreifendes Smart-City-Projektteam gebildet, das Mitglieder aus den verschiedenen Dezernaten der Stadt Hamm zusammenbringt. Die Hauptaufgabe des Projektteams sind die Planung, Umsetzung sowie das Monitoring und die Evaluation ist die Begleitung der Smart-City-Projekte.

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