Hamm startet den Kampf gegen Eichenprozessionsspinner

In Hamm starten die Vorbereitungen zur Bekämpfung der Eichenprozessionsspinner. Da die Raupen ab April schlüpfen und ihre giftigen Brennhaare kriegen, werden voraussichtlich an diesem Wochenende die ersten Eichen auf den Landes- und Bundesstraßen eingesprüht.

Ein Eichenprozessionsspinner liegt auf einer Bank.
© Radio Lippewelle Hamm

Am Wochenende startet der Kampf gegen die Eichenprozessionsspinner in Hamm: Dann sind die Dortmunder-, Lippe-, Allee-, Soester- und die Werler Straße dran. Straßen.NRW setzt dabei auf ein Gemisch aus Fadenwürmern und Wasser. Die Würmer dringen nach dem Versprühen in die Eichenprozessionsspinner ein und töten sie mittels eines Bakteriums ab.

Stadt Hamm legt bald auch los

Die Stadt Hamm sagte auf Lippewelle-Anfrage, dass sie im restlichen Stadtgebiet weiterhin keine Biozide einsetzen wolle, weil sie der Tier- und Pflanzenwelt zu sehr schade. Vergangenes Jahr hatte die Stadt zusammen mit dem Landesbetrieb Wald und Holz NRW versucht, die Verbreitung der Raupen mit Pheromonen einzudämmen. Die sollten die männlichen Spinner verwirren und sie davon abhalten, sich mit den Weibchen zu paaren - leider erfolglos.

Hamm testst ein neues Verfahren gegen die Spinner

Aktuell teste man ein System, bei dem Woll-Ringe an Bäumen angebracht werden (Woll-Ex). Entwickelt hat dieses System Andreas Hill aus Telgte, der seit 200 Schafe und Lämmer besitzt. Und die Wolle der Schafe brachte ihn vergangenes Jahr auf eine Idee: In Versuchen stellte Hill fest, dass die Wolle ein wirksames Hindernis für die Raupen ist.

Wollringe an den Eichen sollen die Eichenprozessionsspinner dementsprechend (um-)leiten, sodass sie schließlich durch ein glattes Plastikröhrchen in einen speziellen Beutel fallen, aus dem es kein Zurück mehr gibt. Die Beutel werden später abgenommen und fachgerecht entsorgt.

Erst eine Meldung über EPS in Hamm

Auch mit mehr als 80 Meisenkästen will die Stadt Hamm gegen die Eichenprozessionsspinner (EPS) vorgehen. Die Vögel sollen die Raupen fressen. Bis jetzt sei aber erst eine Meldung über EPS eingegangen.

Wenn ihr Nester seht, könnt ihr bei der EPS-Hotline unter Tel. 02381/17-7272 anrufen oder eine Mail an ordnungsamt@stadt.hamm.de schicken - gerne mit Infos darüber, wo genau ihr den EPS-Befall bemerkt habt, wie viele Bäume befallen sind und wie viele Nester ihr sehen konntet. Auch um Fotos bittet die Stadt, falls ihr welche habt. Weitere Infos bekommt ihr hier.

Das ist der Eichenprozessionsspinner

Der Eichenprozessionsspinner ist eine Schmetterlingsart, die sich in den letzten Jahren in Deutschland ausgebreitet hat - und auch in Hamm heimisch geworden ist. Seine Nester hat der EPS an Eichen im gesamten Stadtgebiet: auf öffentlichen Grünflächen, auf Spielplätzen und in Parks, aber auch in privaten Gärten.

Gefährlich ist das, weil die Raupen des Schmetterlings Brennhaare haben, die bei Berührung Juckreiz, Hautentzündungen und vereinzelt Nesselsucht auslösen können. Vor allem, wenn die Härchen in die Augen oder Atemwege kommen, kann es zu stärkeren Reaktionen kommen. Bei Wind fliegen die Brennhaare teils weite Strecken durch die Luft, deswegen solltet ihr einen weiten Bogen um EPS-Nester machen. Weitere Infos gibt es hier.

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