Hamm wird Modellkommune für Corona-Lockerungen

Das Saarland, Rostock und auch die Stadt Tübingen machen es vor: Sie haben schon erste größere Corona-Lockerungen durchgeführt - dank ausgeweiteter Teststrategie und besserer Nachverfolgbarkeit. NRW zieht nun nach: Hamm ist ab dem 26. April eine der sogenannten "Modellkommunen".

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NRW-Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart hatte schon vor Ostern eine "Bewerbungsphase" für Städte und Kreise im Land ausgerufen, die als Modellregionen für vorsichtige Lockerungen fungieren wollen. Trotz einer knappen Frist bekundeten 21 Kreise und 25 Städte ihr Interesse.

Pinkwart kündigte jetzt an, dass "in zwei Staffeln" erst sechs, dann acht Regionen öffnen dürfen. Der Start der Projekte erfolge auch in zwei Schritten. Um mit den begrenzten Öffnungen beginnen zu können, muss die Sieben-Tage-Inzidenz in einer Kommune unter 100 liegen.

Diese Kommunen wurden ausgewählt: Hamm ist im zweiten Schritt dabei

Ausgewählt für den gestaffelten Start wurden rund 14 Kommunen. Am 19. April sollen folgende Städte und Kreise mit dem Modellversuch starten:

  • die Stadt Ahaus (Kreis Borken)
  • die Kreise Coesfeld und Warendorf
  • die Stadt Münster
  • die Stadt Mönchengladbach
  • der Kreis Soest mit den Städten Soest und Lippstadt
  • die Stadt und der Kreis Paderborn.

Am 26. April soll diese Gruppe folgen:

  • der Kreis Düren
  • die Stadt Essen
  • die Stadt Hamm
  • die Stadt Köln
  • die Stadt Krefeld
  • die Stadt Lennestadt,
  • die Stadt Siegen
  • der Hochsauerlandkreis mit der Stadt Winterberg.

"Es geht uns um eine verantwortliche und pandemiesichere Umsetzung. Die Kommunen haben insgesamt in gewissen Bereichen geöffnet, sondern in vorab klaren, definierten Projekten", kündigte Pinkwart an.

Die Modellkommunen müssen Corona-Registrierungs-Apps nutzen. Einen Grenzwert der Corona-Inzidenz als Teilnahmebedingung gebe es zwar nicht, dafür aber „klare Abbruch-Kriterien“ - etwa wenn die Corona-Neuinfektionen erheblich über den Landesdurchschnitt steigen. Auch die begleitenden Wissenschaftler könnten das Projekt grundsätzlich abbrechen.

Hamms OB ist froh über Vorbereitungszeit

Hamms Oberbürgermeister Marc Herter sagte, das sei eine schöne Anerkennung für die Stadt. Vom Hotspot zur Modellkommune, der Weg sei gemeinsam gelungen. Aber er sei auch nicht böse, dass Hamm erst am 26. April starten dürfe. Diese zwei Wochen Zeit würden helfen, sich auf die Situation vorzubereiten.

Herter sagte, er könne sich nicht vorstellen, dass etwa Biergärten öffneten, während Schulen zu blieben. Es gehe jetzt darum, zum Beispiel die Schnelltestzentren digital anzubinden. Gleichzeitig werde alles wissenschaftlich begleitet. 

Mit einem negativen Schnelltest könnte dann 24 Stunden lang Einkaufen und ein Besuch der Gastronomie möglich sein. Auch Öffnungen in den Bereichen Kultur, Sport und Gesellschaft wären möglich. Was genau in Hamm öffnen werde und was nicht, müsse aber mit dem Land abgestimmt werden, so Herter.

© Radio Lippewelle Hamm
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