Hammer Feuerwehrchef gegen Böllerverbot

Ein generelles Verbot wäre kaum kontrollierbar.

© Radio Lippewelle Hamm

Auch in Hamm ist in der Silvesternacht viel geknallt und geböllert worden. Im Gegensatz zu anderen Städten in Deutschland wurden bei uns keine Einsatzkräfte von Polizei oder Feuerwehr damit vorsätzlich verletzt. Daraufhin forderte die Polizeigewerkschaft ein generelles Böllerverbot. Der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) hat die Gewaltausbrüche in der Silvesternacht verurteilt und die Branche gegen Kritik verteidigt. "Nicht Knallkörper sind das Problem, sondern Knallköpfe, die sie missbrauchen" sagte Richard Eickel vom Vorstand des Verbandes. Er unterstützt auch die von Vertretern der Einsatzkräfte geforderte Ausrüstung mit Dash- und Bodycams zum Filmen von Gewalttätern.

Hammer Feuerwehrchef bleibt gelassen

Der Einsatz von Kameras müsse sehr genau überlegt sein, sagte uns der Hammer Feuerwehrchef Daniel Hüwe. Er halte immer viel davon, nicht in Aufregung nach bestimmten Ereignissen voreilig Entscheidungen zu treffen. Ähnlich sieht er es beim Thema Böllerverbot, das er genau wie der Hammer Polizeichef Thomas Kubera und NRW-Innenminister Reul ablehnt. Abgesehen davon, dass er von generellen Veboten statt Selbstverantwortung wenig halte, sei ein Verbot einfach sehr schwierig zu kontrollieren, meint Hüwe. Silvester hätte ja auch immer mit viel Alkohol zu tun und da kämen manche vielleicht auch einfach auf dumme Ideen. Und wer gezielt Einsatzkräfte angreifen wolle, der würde sich dann dafür auch andere Sachen besorgen, das helfe ein Böllerverbot nichts.

Böllerverbotszonen als Kompromiss

Böllerverbotszonen wären ein Kompromiss, aber auch hier sagen in Hamm Feuerwehr, Polizei und Stadt, darüber werde man in Ruhe beraten. Für Silvester 2022 hatte man solche Zonen nicht für nötig gehalten.

Weitere Meldungen