Hammer Infektiologe: Impfstopp für AstraZeneca war richtig
Veröffentlicht: Mittwoch, 31.03.2021 06:29
Der Hammer Infektiologe und Chefarzt der Barbara-Klinik, Dr. Markus Unnewehr, findet die Aussetzung von AstraZeneca für bestimmte Gruppen gerechtfertigt, wünscht sich aber gleichzeitg europaweit gleiche Lösungen.

Warum treten diese Nebenwirkungen scheinbar nur in Deutschland auf?
"Ich halte einen Impfstopp zunächst für gerechtfertigt, solange nicht klar ist, um was es bei diesen Erkrankungen [Hirnvenenthrombosen] geht. Mich wundert, dass diese Nebenwirkungen bisher nicht bei den zig Millionen Geimpften in anderen Ländern, also speziell in England, aufgetreten sind", sagt Unnewehr. Da müsse die Frage gestellt werden, was genau der Unterschied zwischen den Erfahrungen im Ausland und den deutschen Erfahrungen sei.
Unnewehr ist sich aber auch sicher, dass die Behörden diese Hintergründe aufklären werden. Unabhängig davon wünscht er sich eine europaweit einheitliche Vorgehensweise in dieser Angelegenheit.
Entwarnung für AstraZeneca-Geimpfte
Diejenigen, die schon die erste Dosis AstraZeneca bekommen haben, kann Unnewehr beruhigen. "Es besteht erstmal kein Grund zur Sorge. Nebenwirkungen durch Impfungen treten in der Regel sehr rasch auf - das heißt, entweder sofort nach der Impfung oder wenige Stunden bis Tage später", so Unnewehr.
Die "normalen" Nebenwirkungen der Corona-Impfung mit AstraZeneca ähnelten grippalen Beschwerden, sagt der Infektologe: Viele Geimpfte hätten also Fieber oder auch Schmerzen an der Einstichstelle. Nach wie vor seien sehr schwere Nebenwirkungen äußerst selten.
Wer aber später sehr starke Kopfschmerzen entwickle oder beobachte, dass Nervenfunktionen aussetzen, der sollte sich beim Arzt melden. In Hamm haben sowohl die Barbara-Klinik als auch das Marienhospital entsprechende neurologische Fachabteilungen.