Hamms Polizeipräsident räumt Versäumnisse ein
Veröffentlicht: Freitag, 21.02.2020 11:48
Verdächtiger Thorsten W. hatte seit 2003 Waffenschein.

Im Umgang mit dem verdächtigen Thorsten W., der Mitglied einer rechten Terrorzelle gewesen sein soll, hat Hamms Polizeipräsident Erich Sievert Fehler eingeräumt. Thorsten W. war Polizeiangestellter, er arbeitete zuletzt im Verkehrskomissariat und hatte seit 2003 einen kleinen Waffenschein. Den bekommt jeder Bürger auf Antrag, wenn keine gewichtigen Gründe entgegenstehen. Außerdem kann die Berechtigung widerrufen werden.
Diese Überprüfung sei offenbar bei Thorsten W. versäumt worden, sagte Sievert. Berichte, dass Thorsten W. selbst Waffenscheine erteilt habe, hätten sich bisher nicht bestätigt, sagte Sievert bei einer Pressekonferenz im Polizeipräsidium Hamm. Die Auswertung dazu laufe aber weiter. Es müssten mehrere tausend Akten gesichtet werden.
Behörde zieht Konsequenzen
Sievert sicherte zu, dass seine Behörde Konsequenzen ziehen werde. So solle auch die interkulturelle Kompetenz gestärkt werden. Dazu habe er eine Arbeitsgruppe eingerichtet. Gegen zwei Beamte mit möglicherweise rechtsextremen Tendenzen ermittele die Staatsanwaltschaft Dortmund. Sie hätten aber mit dem aktuellen Fall nichts zu tun. Ein weiterer Beamter, der Reichsbürger ist, sei schon 2016 suspendiert worden.