
Heilerziehungspflege: Hamm startet Pilotprojekt
In Hamm startet ein deutschlandweites Pilotprojekt: Drei soziale Träger bieten gemeinsam eine neue, praxisnahe Ausbildung zur Heilerziehungspflegerin an. Dies ist ein zukunftsweisender Schritt, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Veröffentlicht: Freitag, 01.08.2025 04:05
Neues Ausbildungsmodell in Hamm: Drei Träger, ein gemeinsames Ziel
In Hamm beginnt im August (1.8.) ein deutschlandweites Pilotprojekt: Drei Träger des Paritätischen bieten eine gemeinsame Ausbildung zum Heilerziehungspfleger an. Die Bewegungs-KiTa Movere, der Verein für körper- und mehrfach behinderte Menschen vkm und die Jugendhilfe-Einrichtung Outlaw haben sich für dieses neue Angebot zusammengeschlossen. Die Azubis absolvieren ihre Ausbildung jeweils für ein Jahr in einer der drei Einrichtungen. Den schulischen Teil übernimmt die LWL-Schule in Hamm.
"Wenn wir uns attraktiv machen wollen als Arbeitgeber im sozialen Bereich, dann wollen wir, dass die Arbeitnehmerinnen die Möglichkeit haben, sich etwas auszusuchen. Also wir bieten die bunte Palette an, die wir sowieso können, und die können letztendlich zugreifen auf das, was sie brauchen und wollen bis zum Ende, es ist ja ne schulische Ausbildung, alle Prüfungen bestanden sind und sie sich aussuchen können, bei wem sie dann arbeiten." - Dorothee Schackmann, Geschäftsführerin des Paritätischen in Hamm
Neue Chancen für Quereinsteiger: Ausbildung für den sozialen Bereich geöffnet
Das Angebot richtet sich an Langzeitarbeitslose, aber auch an Menschen, die in ihrem Job aktuell nicht mehr arbeiten können oder wollen und eine Umschulung anstreben. Im ersten Durchlauf sind fünf Frauen ausgewählt worden. Dorothee Schackmann plant aber, diese Träger übergreifende Ausbildung im kommenden Jahr wieder anzubieten: "Also wir wollen ja nicht, dass das eine Eintagsfliege ist, sondern dass das in die Welt geht und dass wir in Hamm damit vorangehen und als sozialer Bereich sagen, das sind wir und so eine Vielfalt haben wir und kommt zu uns und das macht Spaß, in einem sozialen Bereich eine Ausbildung zu machen und mit Menschen zu arbeiten."
Mit Herz und Zufall zum Traumberuf: Laura Brokmann startet durch
Eine der neuen Auszubildenden zur Heilerziehungspflegerin ist Laura Brokmann. Die junge Frau ist über das Jobcenter an dieses Angebot gekommen: "Ich hab mich in den letzten Jahren um die intensive Pflege meiner Großeltern, zwei der nahen stehendsten Menschen in meinem Leben gekümmert und ein ganz glücklicher Zufall wollte es dann so, dass mein Sachbearbeiter direkt am nächsten Tag von diesem wundervollen Pilotprojekt mitbekommen hat und mich dann da irgendwie eingebracht hat." Die HSHL begleitet das Pilotprojekt und wird in regelmäßigen Interviews abfragen, wie zufrieden die Azubis und die Träger sind und was verbessert werden könnte.
Autorin: Simone Niewerth