Heinrich Campendonk: Ein Blauer Reiter im Deutschen Werkbund - bis 28. September 2025
Veröffentlicht: Freitag, 23.05.2025 16:06
Zu den Öffnungszeiten des Gustav-Lübcke-Museums im Oberlichtsaal.

In aller Freundschaft!
Er war der jüngste Künstler im Kreis des Blauen Reiter, aktives Mitglied im Deutschen Werkbund und befreundet mit Franz Marc, Paul Klee und Johan Thorn Prikker: Heinrich Campendonk (1889–1957) zählt zu den faszinierendsten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Zum ersten Mal seit fast 20 Jahren widmet sich eine umfangreiche monografische Ausstellung in Nordrhein-Westfalen diesem weltweit hochgeschätzten Künstler.
Campendonk ist vor allem als Maler von oft als „mystisch“ bezeichneten Farb- und Tierwelten bekannt und beliebt. Doch die aufwendig gestaltete Ausstellung zeigt erstmals Highlights aus diesem malerischen Schaffen im Kontext seiner weniger bekannten Arbeiten aus dem Bereich der Angewandten Kunst – darunter Bühnenbilder, Möbel, Textilien, Glasfenster und Plakate. Sie eröffnet damit neue und überraschende Blicke auf das facettenreiche Werk dieses außergewöhnlichen Künstlers. Im Fokus der Präsentation steht eine Moderne, die sich abseits des Bauhauses ebenfalls mit Ideen der Gestaltung aller Lebensbereiche beschäftigte. Wichtige und einschneidende Impulse für seine eigene künstlerische Arbeit erhielt Campendonk immer wieder durch seine Künstler:innenfreundschaften, Kontakte zu Kolleg:innen und zu Werkstattleiter:innen, die zum großen Teil, wie er selbst, Mitglied im Deutschen Werkbund waren. Mit über 100 präzise ausgewählten Arbeiten von Campendonk und seinen Freund:innen, Mentor:innen sowie Wegbegleiter:innen wie Franz Marc, Helmuth und August Macke, Heinrich Nauen, Paul Klee, Johan Thorn Prikker, Anna Pahde oder Edith van Leckwyck dokumentiert und würdigt die Ausstellung dieses fruchtbare Netzwerk.
Ein Blauer Reiter im Deutschen Werkbund
Die Ausstellung führt chronologisch von Campendonks Studienjahren in Krefeld über die Zeit im Kreis der Blauen Reiter bis hin zu der schaffensreichen Phase in den 1920er-Jahren und schließt mit Highlights aus der Zeit nach seiner Emigration 1933. Auf diese Weise zeigt sie eindrucksvoll, dass Campendonks Interesse für das Kunstgewerbe bereits auf seine Studienzeit zurückzuführen ist und in jeder Phase seiner künstlerischen Karriere präsent bleibt. Neben dem Wissen um die Farbtheorien und Technik der Neoimpressionistischen Malerei vermittelt ihm sein Lehrer Johan Thorn Prikker das Stilisieren und Ornamentieren und legt damit handwerkliche Grundlagen, auf die Campendonk Zeit seines Lebens zurückgreifen kann.
Ausgestellte Künstler
Adda Campendonk, Heinrich Campendonk, Heinrich Derix, Wilhelm Derix, Walter Dexel, Walter Giskes, Erich Heckel, Werner Heuser, Paul Klee, Willa Kramme, Edith van Leckwyck, August Macke, Elisabeth Macke, Helmuth Macke, Marie von Malachowski-Nauen, Franz Marc, Maria Marc, Heinrich Nauen, Anna Pahde, Johan Thorn Prikker, Walter von Wecus, Wilhelm Wieger, Egon Wilden, Alexander Zschokke
Kostenloser Aufioguide
Begleitend zur Ausstellung wird ein Audioguide in deutscher und englischer Sprache angeboten. Den Audioguide können Sie sich kostenfrei über diesen Link anhören: https://audioguide-campendonk.mu-seum-hamm.de