Immer mehr Mieter in Hamm planen Balkonkraftwerke

Viele Hammer machen sich zurzeit Gedanken um die Anschaffung eines Balkonkraftwerkes. Ihr Vorteil: Der erzeugte Strom wird im eigenen Haushalt genutzt, um die Stromrechnung zu senken. Technisch gesehen sind Balkonkraftwerken elektrische Haushaltsgeräte und keine Anlagen. Bei einem Umzug lassen sich die Steckdosen-Solargeräte ohne großen Aufwand wieder abbauen und mitnehmen. Durch einen neuen Gesetzentwurf sollen bürokratische Hürden zu ihrer Anbringung abgebaut werden.

Bevor man sich ein Balkonkraftwerk kauft, sollte man erst mit den dem Vermieter ein Gespräch suchen. Denn wird die Anlage an der Balkonbrüstung, an der Außenwand oder auf dem Dach montiert. Handelt es sich um eine bauliche Veränderung, bedarf es der Zustimmung.

Weil einer Mieterin der LEG untersagt wurde, ein Balkonkraftwerk zu installieren, haben wir nach Gründen gefragt. Die Wohnungsgesellschaft hält Balkonkraftwerke grundsätzlich für eine überlegenswerte Ergänzung zu herkömmlichen Energiequellen, heißt es auf unsere Anfrage. Allerdings sollte die Installation durch eine Elektrofachkraft mit Kenntnissen in der Gebäudeinstallation und PV-Anlagentechnik vorgenommen werden, da die Sicherheit gewährleistet und der Rückbau problemlos möglich sein muss. Das sei auch die Empfehlung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz, so die LEG. Die Mieterin hatte zwar geplant, die kleine PV Anlage am Geländer des Balkons zu befestigen, aber auch das ist nicht so einfach möglich, weil Bedenken bezüglich der Verkehrssicherheit bestehen.

Von den Balkonkraftwerken darf keine Gefahr ausgehen, heißt es vom technischen Leiter der HgB, Dirk Hunsdick. Daher schauen sich vorher Techniker das Gebäude an. In der Johann-Sebastian-Bach-Straße hatte die HgB eine offizielle Anfrage, dort wurden eine Mini-PV fachgerecht montiert.  

Bundesnetzagentur und Netzbetreiber fordern ein, dass Balkonkraftwerke beim Stromversorger angemeldet werden, damit sie wissen, wie viel Strom erzeugt wird.

Bei den Stadtwerken Hamm gibt es dazu auf der Homepage einen Fragebogen. Offiziell sind derzeit 927 Balkonkraftwerke bei den Stadtwerken angemeldet. Seit letztem Jahr ist die Zahl kontinuierlich gestiegen. Ein Gesetzesentwurf sieht vor, dass Mini-PV demnächst nicht mehr angemeldet werden müssen, er ist aber noch nicht beschlossen.

In einer aktuellen Umfrage zweifeln 77 Prozent der Menschen daran, dass wir unsere Energieziele rechtzeitig erreichen. Trotzdem ist Hamm sogar führend beim Ausbau von Solaranlagen.