In Hamm sind weniger Ladendiebe unterwegs als bundesweit

Das Problem Ladendiebstahl macht dem Handel zu schaffen. Es sei kein Kavaliersdelikt, sondern verursache Jahr für Jahr Schäden in Milliardenhöhe, betont auch Thomas Schäfer als Geschäftsführer vom Handelsverband Westfalen-Münsterland. Er fordert spürbare Konsequenzen für die Täter. Aktuelle Zahlen eines Instituts und auch Daten der polizeilichen Kriminalstatistik zeigen laut Schäfer einen deutlichen Anstieg von Ladendiebstählen bundesweit, und zwar auch im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten. Hier sei ein Anstieg von 2019 zu 2022 von fast sechs Prozent festzuhalten.

In Hamm sagte uns Matthias Grabitz als Sprecher des Einzelhandels, natürlich sei das Problem da. Nach seinem Empfinden sei es aber im Vergleich zu Vor-Corona-Zeiten nicht unbedingt größer geworden. Es sei nicht schön und man müsse damit leben, andererseits sei der Fachhandel aber grundsätzlich erstmal froh darüber, dass die Menschen den Weg wieder in die Innenstadt und in die Geschäfte finden und sich auch wieder persönlich beraten lassen möchten.

Die Kriminalstatistik für Hamm gibt Grabitz recht: Während die gemeldeten Ladendiebstähle bundesweit im Vergleich zu 2019 um fast sechs Prozent zugenommen haben, haben sie in Hamm um fast vier Prozent abgenommen und sogar gegenüber dem Vorjahr fallen sie deutlich geringer aus als im Schnitt in Deutschland. Der Handelsverband geht aber beispielsweise davon aus, dass die allermeisten Diebstahlsdelikte gar nicht erst bei der Polizei angezeigt werden, weil gefasste Ladendiebe häufig ohne größere Konsequenzen davonkommen.