
Inklusion: Spielplätze in Hamm werden barrierefreier
Hamm macht Spielplätze barrierefrei: In jedem Stadtteil soll mindestens ein inklusiver Spielplatz entstehen. Ziel ist es, allen Kindern gemeinsames Spielen zu ermöglichen.
Veröffentlicht: Montag, 04.08.2025 06:52
Hamm setzt auf barrierefreie Spielplätze
In Hamm gibt es insgesamt 260 Spielplätze - doch nicht alle sind für Kinder mit besonderen Bedürfnissen zugänglich. Das soll sich jetzt ändern: In jedem Stadtteil soll mindestens ein barrierefreier Spielplatz entstehen. Dafür stellt die Stadt Hamm 10.000 Euro pro Stadtbezirk bereit. Ziel ist es, Spielplätze so zu gestalten, dass alle Kinder - unabhängig von ihren körperlichen Voraussetzungen - gemeinsam spielen und gefördert werden können. Die neuen Spielgeräte sollen nicht nur barrierefrei zugänglich sein, sondern auch die Sinne anregen und Kindern mit besonderen Bedürfnissen ermöglichen, sich eigenständig zu bewegen. Ein Vorbild ist der Spielplatz Streitland in Rhynern. Dort gibt es bereits Holzrampen, ein Trampolin mit kleiner Rampe und eine Nestschaukel, die für alle Kinder nutzbar sind.
Hamm: Inklusion auf dem Spielplatz
Im Gespräch mit der Lippewelle erklärte FDP-Fraktionsvorsitzender Ingo Müller, dass ihn der Vorsitzende des Behindertenbeirats, Lucas Slunjski, für das Thema Barrierefreiheit sensibilisiert habe.
„Im Alltag fällt oft gar nicht auf, wie viele Bereiche nicht barrierefrei sind“, so Müller.
Seit er regelmäßig mit Slunjski unterwegs ist, habe er gemerkt, wie groß der Handlungsbedarf sei. Lucas Slunjski sitzt seit einem Autounfall im Jahr 2001 im Rollstuhl. Damals war er gerade fünf Jahre alt.
„Ich konnte als Kind nicht mit anderen auf dem Spielplatz spielen und war oft nur stiller Beobachter“, erzählt er.
Heute setzt Slunjski sich dafür ein, dass Kinder mit unterschiedlichen Bedürfnissen nicht dieselben Erfahrungen machen müssen.
"Die Inklusion beginnt schon im kleinen Kindesalter und da werden die Weichen für das spätere Leben gestellt. Und ich bin der Meinung, dass wenn man dann zusammen lebt und lernt und zusammen spielt, dass man dann einfach auch ein besseres Verständnis füreinander entwickelt."
"Wir sind auf einem sehr, sehr guten Weg. Wir sind auch leider nicht am Ziel, wir haben haben 260 Spielplätze, das finde ich alle zeitgleich machen können ist eigentlich Selbstverständnis, einfach aus finanziellen und auch aus personellen, Gesichtspunkten, aber wir sind auf einem guten Weg, wir versuchen jedem Stadt Bezirk mindestens ein zentral Spielplatz zu haben, der barrierefrei gestaltet ist. Und wir achten jetzt bei Renovierungen oder bei Neubauten auf jeden Fall darauf, dass mindestens ein Spielgerät auch inklusiv ist", so Slunjski.
Inklusive Spielplätze stärken das Miteinander
Die barrierefreien Spielplätze sollen nicht nur Kindern mit Beeinträchtigungen zugutekommen, sondern auch das Miteinander stärken.
„Wenn Kinder gemeinsam spielen, wird die Distanz und Angst vor dem Fremden abgebaut“, erklärt Oberbürgermeister Marc Herter.
Herter zeigt sich dankbar für das positive Feedback der Eltern und betont, wie wichtig diese Entwicklung für die Stadt Hamm sei.
Autorin: Reyhan Rahmati


