
Iraner in Hamm machen sich Sorgen um Familien
Vor einer Woche (13.6.) haben die Angriffe Israels gegen den Iran begonnen. Jede Nacht werden die Attacken die gegenseitigen Attacken fortgesetzt. Viele Menschen aus dem Iran leben in Deutschland, auch in Hamm sind es über 100. Und sie sind natürlich in großer Sorge um Freunde und Familie in der alten Heimat.
Veröffentlicht: Freitag, 20.06.2025 17:24
34-jähriger Hammer musste aus dem Iran fliehen
"Ich bin immer noch schockiert und kann es nicht glauben", sagt Mohamad Hadi Mehrabi. Der 34-Jährige kommt aus dem Iran und lebt in Hamm. Der Krieg zwischen Israel und dem Iran bedeutet für ihn viel Stress, seine Frau und er haben Angst um ihre Familien. Ein Bruder und eine Schwester mussten aus Teheran fliehen, sind jetzt bei den Eltern im Westen des Landes. "Jede Sekunde haben wir Angst und jeden Tag mehr, dass sie sterben." Israel hat die Menschen in der Hauptstadt Teheran aufgerufen, die Stadt zu verlassen. Für viele Millionen ist es allerdings gar nicht so einfach. Im Iran gebe es keine sicheren Orte, an denen sich die Menschen vor den Bomben verstecken könnten.
Flucht ist für viele keine Alternative
Benzin wird knapp, auch Lebensmittel sind nicht immer zu kriegen, sagt er. Das Internet ist schlecht. Deswegen ist auch der Kontakt in den Iran ist schwierig, erzählt Mehrabi. Meistens klappe es nicht, seine Familie zu erreichen. "Wir haben sie gebeten, uns einfach immer nur kurz zu schreiben, dass es ihnen gut geht." Jetzt warten sie in Hamm darauf, dass das Handy blinkt und neue Nachrichten von der Familie im Iran anzeigt. Mehrabi ist 2017 aus dem Iran geflohen. Er setzt sich für Menschenrechte ein und sei im Iran deswegen verfolgt worden. Seit 2019 lebt er in Hamm. Seine Familie hat er, seitdem er das Land verlassen hat, nicht mehr gesehen. "Daran zu denken, dass sie jetzt bombadiert werden und durch den Krieg ums Leben kommen, könnten macht mich sprachlos."
Iraner fragen sich nach der Zukunft des Landes
Auch die iranischen Freunde, mit denen er seit Beginn des Krieges gesprochen hat, seien geschockt. Und: Alle machen sich Sorgen, welche Zukunft auf den Iran wartet. "Wir haben alle die gleiche Angst, nämlich, dass eine Zukunft wie in Syrien, Afghanistan oder im Jemen auf den Iran und die Bevölkerung zukommt." Auf der anderen Seite wünsche sich aber jeder Iraner, dass das Regime weggehe. "Allein 2025 hat das Regime mehr als 525 Menschn gefangen genommen und hingerichtet", betont Mehrabi. Viele Menschenrechte würden im Iran verletzt.
"Iraner lieben alle Menschen und Kulturen"
Seit über 40 Jahren ist das Mullah-Regime im Iran an der Macht. Der Konflikt mit Israel sei schon lange da. Das iranische Regime sei klar antisemitisch udn habe Israel schon oft gedroht. Aber: "Das sind nicht wir, das sind nicht die Menschen im Iran. Das Regime spricht nicht für die Bevölkerung." Die Iraner wollten weder das Regime noch diesen Krieg, sie wollten nur Frieden. "Dieser Krieg ist kein Krieg der iranischen Bevölkerung", sagt Mehrabi. Das sei ein Krieg des "ekelhaften" Regimes und das Opfer sei die iranische Bevölkerung. Die Menschen im Iran liebten alle Menschen und alle Kulturen.