Kinder können an der Pandemie wachsen oder zerbrechen

Prof. Martin Holtmann, Leiter der LWL-Universitätsklinik Hamm, fordert, die Kinder und Jugendlichen stärker in den Blick zu nehmen.

© LWL-Klinik Hamm

Viele seien nach fast einem Jahr Pandemie erschöpft. Sie hätten sich aber sehr anpassungsfähig gezeigt und manche seien sogar innerlich an den Herausforderungen gewachsen. Eine kleinere Gruppe habe in den vergangenen Monaten mit Verunsicherung, Angst und gedrückter Stimmung reagiert, so Holtmann. Die gewohnten Tagesstrukturen seien aufgebrochen. Die direkten sozialen Kontakte entfallen. Hier sei es ganz wichtig, dass Eltern mit ihren Kindern sprechen und die Sorgen und Ängste ernst nehmen. Genauso wichtig ist es, sich über andere Themen auszutauschen. Wenn nur noch über Corona gesprochen werde, können depressive Stimmungen sich weiter verstärken. An der LWL-Klinik beobachte man momentan neben Depressionen und Ängsten eine Zunahme an Essstörungen: Mädchen mit einer Neigung zur Magersucht fehle die Bestätigung durch Leistungen in Schule, Sport oder Musikunterricht.

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